Ein Leben als Hund

Irahame Skinner geht es nicht gut. Der Schotte haust in einer kleinen Wohnung in London; seit Jahren bezieht er Arbeitslosenunterstützung. Für den Kauf neuer CDs fehlt ihm das Geld. Trotzdem haben Skinner und sein Freund Douglas Maclntyre, der auch sparsam leben muß, ihre neue Band nicht ÜB 40 genannt. „Cowboy Mouth war Douglas‘ Idee, als wir die ersten Songs aufnahmen. Die Hälfte haben wir uns gegenseitig am Telefon vorgesungen.“ Maclntyre wohnt nämlich noch immer in Glasgow. Mit den Bands Hipsway und Love 8C Money hatten die beiden in den 80er Jahren bescheidene Erfolge. Doch obwohl die britische Popmusik die Talente versierter Songschreiber dringlich benötigt, bekommt das Duo daheim keine zweite Chance: „Life As A Dog“, das Debüt-Album von Cowboy Mouth, wurde in Deutschland finanziert und veröffentlicht – und kehrt als Import nach Großbritannien zurück. „Wenn man erst draußen ist, dann kommt man kaum wieder ins Geschäft. Als Studiomusiker taugen wir nicht, und der aktuellen Mode entsprechen wir seit Jahren nicht mehr. Suede habe ich noch gar nicht richtig gehört. Aber ich glaube, ich mag das nicht.“ Zum finanziellen Elend kommt der Liebeskummer. „Life has no meaning without you“, klagt Skinner in „Sea Shanty No. 1“ wie jeder Mann, dem ins Herz geschnitten wurde. Aber wie jeder Mann, der seinen Verstand beisammen hat, erkennt er auch die eigene Lachhafügkeit: „Break both my legs but I’ll run to you.“ Das Problem ist erkannt, an der Lösung wird gearbeitet So läßt es sich leben.

Ahnlich verzwickt ist die Sache mit dem „Letter From L.A.“, den Skinner überraschend von einer alten Freundin bekam: „Das war ein ambivalenr.es Gefühl: Einerseits die Freude über die Erinnerung – aber auch der Eindruck, daß sie sich nicht geändert hat Es war zu spät.“ Skinner und Maclntyre geben nicht auf: Mit der Unterstützung ihrer Freunde wollen Cowboy Mouth bald auf Tournee gehen.

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