Eleni Mandell – Hamburg, Knust

Eleni Mandell versucht's gewaltfrei

Wenn Eleni Mandell ein Konzert spielt, kommt sie nicht mit Gewalt. Es geht nicht darum, Räume mit Musik voll zu machen und alles für sich einzunehmen; vielmehr steht die Sängerin da oben, umgeben von drei dezent spielenden Herren, und das Publikum steht gegenüber. Zum Zuhören ist das gedacht, nicht zum Berauschen. Die Distanz muss bitte gewahrt werden. Jedenfalls auf der Bühne. In ihrem Privatleben ist es ja immer um die Liebe gegangen und den Ärger mit derselben, bis sie mit dem „Make-Out King“ unlängst endlich den Richtigen fand. Auf der aktuellen Tournee traut Mandell sich nicht ganz, den Abend mit den entsprechend versöhnten, leise schwingen und bezeiten Mancini-artig versunkenen Liedern zu füllen – nur vier, fünf neue Songs sind dabei. Auch die Band produziert eher den Sound, den man von „Afternoon“ kennt. Am schönsten sind dann aber nichtsdestotrotz die neuen Lieder. Vor allem aber bekommt man Eleni Mandell, diese groß gewachsene Frau mit altmodischen Kleidern und Kindergitarre, die in ihrer Musik ungefähr alle Spielarten der amerikanischen Folklore auf deren kleinstes gemeinsames Vielfaches reduziert hat.

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