Emsige Spinner

Mit den Annuals hat Adam Baker noch viel vor. Grenzen gibt es für den Sänger nicht.

Mit 13 – der Zeit ungeschickter Annäherungsversuche und heimlicher Biere – haben Adam Baker, Kenny Florence und Mike Robinson in Raleigh, North Carolina, ihre erste gemeinsame Band gegründet. Wie in der Phase des pubertären Sturm und Drang üblich, schmiedet man viel zu große Pläne. Am Ende bleiben vom infantilen Traum der selbstgemachten Musik meist nur verwackelte Videoaufnahmen und überbelichtete Fotos als Erinnerung zurück.

Adam Baker, Produzent, Songwriter und Sänger in Personalunion wollte sich mit dieser Realität nicht abfinden. Und machte das, was er, wie er sagt, am Besten kann: „Songs schreiben und aufnehmen.“ Schlechte Noten und ein „Akt des Vandalismus, eine Dummheit im jugendlichen Übermut“ – näher will Baker es nicht erörtern – zwangen ihn dazu, die High-School vorzeitig zu verlassen. Er konzentrierte sich voll auf sein Projekt, die Annuals, und begann, um sich ein Leben finanzieren zu können, andere Bands im eigens eingerichteten Studio aufzunehmen. Es war das typische Slacker-Leben zwischen vermeintlich harter Arbeit und dem ewig nach oben gerichteten Blick. Es zahlte sich aus.

Das aktuelle Album „Count The Rings“ liefert skurrile Kompositionen aus Folk, an die Flaming Lips erinnerndem Dream-Pop, ein bisschen Arcade Fire, dann und wann Blues. Auch elektronische Elemente werden benutzt, um einen pompösen, oft beinahe barocken Moment zu erzeugen. Jugendlicher Übermut ist das auf jeden Fall nicht mehr, sondern liebenswerte Popmusik von immer noch verspielten Spinnern. frÉdÉric schwilden

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