Estelle – Very british!
Mit Kanye West und "American Boy" landete Estelle den Sommerhit 2008.
Die 28-jährige Rapperin, Sängerin und Songschreiberin zeigt, dass frau nicht weiß sein muss, um den neuen Soul rüberzubringen. Auf ihrem aktuellen Album „Shine“ halfen der Londonerin US-Kapazitäten wie John Legend, Kanye West, William und Wyclef Jean. Sie alle freuten sich über unverhoffte Freiräume…
Die Songs stammen von dir und die Beats von Starproduzenten wie Wyclef… Estelle: Ja, aber sie waren auch ziemlich überrascht, als ich ihnen genau sagte, wie ich die Beats haben wollte. Normalerweise werden Künstler bei solchen Gelegenheiten immer etwas herumgeschubst. Du musst immer Klartext reden. Nicht aggressiv, aber bestimmt.
Du bist bei einem amerikanischen Label unter Vertrag und lebst inzwischen in New York. Gibt es noch irgendetwas Britisches auf deinem Album?
Estelle: Ich habe meinen Akzent nicht verändert! Überhaupt nicht (lacht). Einige Leute behaupten sogar, sie verstünden mich nicht. Dazu sage ich nur: ,Hört schneller hin! Oder genauer. Ich bin britisch, aus London, aus West-London! So klingen wir da halt‘ Die Produktion ist sicherlich eine amerikanische, aber gleichzeitig vermittelt sie ein internationales Flair. Ich wollte Songs, die überall auf der Welt funktionieren. Ich wollte Abwechslung und Bewegung. Swizz Beatz hat sich zum Beispiel ein paar schräge Sachen einfallen lassen…
Waren die Produzenten froh, sich einmal austoben zu dürfen?
Estelle: Genau! Ich sagte: ,Au ja! Gebt mir alles! Gebt mir all das verrückte Zeug, das die amerikanischen Künstler nicht haben wollten! Her damit!‘ Das ging so weit, dass ich sie schon wieder bremsen musste. Aber es ist so erfrischend. Man hat mich nicht wie irgendeine R&B-Künstlerin behandelt, nicht wie Beyonce oder Alicia, sondern wie mich, Estelle. Ich bin noch nicht festgelegt, habe noch keine Schublade, und deshalb bewegt sich das Album auch nicht nur innerhalb eines Genres. Es ist weder ausschließlich Hip-Hop, R&B, Dance oder Reggae. Es ist von allem etwas.
