Franz Ferdinand – Franz Ferdinand

Punkte: 123

Das Schönste an „Franz Ferdinand“: die Reduktion. Sieht man vom luftigen Zweigesang in „Tell Her Tonight“ ab, besinnen sich die Schotten stets auf ihre Kernkompetenzen. Das heißt: Messerscharfe Gitarren zwischen Gang Of Four und den Buzzcocks, ein supertighter Beat-Unterbau, pfiffige Wechsel im Rythmus. Wie routiniert hier an der eigenen Perfektion geschliffen wurde, ist für ein Debüt schon erstaunlich, die Fülle an Hits ebenfalls. Die etwas voreilige Rezeption der Gruppe als Art-School-Band wie auch die Verortung im Post-Irgendwas-Genre sind gerade deshalb Schwachsinn: Stücke wie „Matinee“, „Take Me Out“ oder „This Fire“ sind Aktivposten, für die die oft im gleichen Atemzug genannten Mando Diao vermutlich töten würden. Frontmann Alex Kapranos begegnete all der Euphorie damals übrigens mit ganz wunderbarer Bescheidenheit: Das einzige Ziel von Franz Ferdinand, so sagte er, sei es Musik zu machen, zu der die Mädchen tanzen. Dass seine Band so ganz nebenher noch dreieinhalb Millionen Alben absetzte, wird ihn aber sicherlich nicht gestört haben.

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