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Die Supergroup Monsters of Folk ist ein Projekt von vier hochbegabten Musikerfreunden.

Schon vor fünf Jahren konnte man Conor Oberst, Mike Mogis, Jim James (My Morning Jacket) und M. Ward gemeinsam auf einer Bühne erleben. Damals hatte Conor Oberst die Kollegen eingeladen, mit ihm eine Handvoll Konzerte zu spielen. Nicht in der üblichen Weise, mit Headliner und Vorprogramm, sondern mehr oder minder gemeinsam, die Songs gegenseitig interpretierend. Es wurde offenbar eine Freundschaft daraus. Dass eine gemeinsame Platte entstehen würde, sei sehr schnell klar gewesen, sagt Ward, doch die Jahre gingen ins Land. Das ist wenig überraschend – alleine Ward hat in dieser Zeit enorm viel Musik aufgenommen.

„Ich war in der glücklichen Lage, viele sehr interessante Einladungen zu bekommen“, sagt er. „Es ist mein Job, mit Musik zu experimentieren. Manchmal ist es meine eigene, manchmal eine Produktion für einen anderen Künstler.“ Ward gebraucht das Wort „Job“ mehrfach und spricht mit einem sehr sachlichen Tonfall. Vielleicht schätzen seine musikalischen Partner diese Sachlichkeit als festes Fundament, auf dem sich allerlei künstlerische Freiheit entfalten lässt.

„Unsere Platte ist zu 50 Prozent Komposition und zu 50 Prozent unsere Chemie zueinander“, erklärt Ward „Monsters Of Folk“, das jetzt erscheinende Debütalbum der Indie-Supergruppe. „Wir alle waren gespannt darauf, wie wir gemeinsam im Studio funktionieren würden. Wir haben bewusst auf andere Musiker verzichtet und alles selbst gespielt. Zu sehen, wie wir uns alle ausgestreckt und unsere comfort zone verlassen haben, war vielleicht das Schönste an der Produktion. Conor und Jim am Schlagzeug? Wundervoll!“

Und so ist das Ganze abgelaufen:

Oberst, Ward und James haben jeweils fünf unbehauene Songs beigesteuert und per E-Mail in die Runde geschickt. Die erste Aufnahme-Session fand im recht neuen Studio von Oberst und dessen Sidekick Mike Mogis statt. „Jeder der Songs hat vier Produzenten“, erklärt Ward. „Alles ging, alles war offen. Conor sagte immer, dass ihn diese Session sehr an seine Anfangszeit als Musiker erinnerte man ist mit Freunden zusammen und probiert einfach alles aus.“ Die zweite Session fand im letzten Dezember in Malibu statt, weil Ward im Winter nicht nach Nebraska wollte. Irgend jemand schlug die altehrwürdigen Shangri La Studios vor, in denen schon Dylan und Neil Young aufnahmen. Viele der Songs hätten sich ganz unerwartet entwickelt, sagt Ward, aber das sei ja Sinn der Sache, wenn man zusammenarbeite. Viel mehr gibt es nicht zu sagen, weil Ward es gern beim Faktischen belässt.

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