Für Ben Harper gibt es nur eine Gitarre, aber viele Wege zum musikalischen Glück

Was für Jimi Hendrix die Stratocaster war und für Steve Vai die Flying V, ist für Ben Harper die Weissenborn-Gitarre. Ein Leben ohne sie kann sich der amerikanische Songschreiber nicht mehr vorstellen. „Wenn ich plötzlich eine Strat nähme und meine Weissenborn links liegen ließe, dann vielleicht noch Keyboards spielen und ein paar Bläser integrieren würde – dann hätte ich echt ein Problem. So weit kann ich nicht von meinen Wurzeln weg“, hat er längst erkannt.

Harper hängt an seinen Idealen, er ist kein Mann, der flugs den Weg ändert, wenn es opportun erscheint. Wohl deshalb wirkt sein aktuelles Album „Diamonds On The Inside“ so zeitlos – es bückt nicht nach links oder rechts, auf Charts oder Festival-Tauglichkeit, es schaut nur nach innen. Der Sänger redet gern von den vielen Möglichkeiten, die sich einem bieten, wenn man nur mutig genug ist, auf seine Seele zu hören.

Und dort findet Harper genug Inspiration, da braucht es keine modernere Gitarre. „Die Weissenborn erzählt mir jeden Tag etwas Neues, sobald ich sie in die Hand nehme. Ob es akustische Balladen sind, härtere Rocksongs oder irgendwas dazwischen – solange ich bei meinen Wurzeln bleibe, sind die Lieder für mich immer süß und frisch.“ Deshalb kann Harper auch 70er-Jahre-Funk mit Folk und Blues mischen, Gospel mit Pop und Reggae und Rock vermengen – und am Ende trotzdem originell klingen.

Ein Meister der komischen Kopfbedeckungen: Ben Harper Zu richtiger Höchstform läuft er allerdings erst bei Konzerten auf, zumal er mit den Innocent Criminals eine exzellente Band mit dabei hat. Am Ende, wenn er allen genug warme Worte mit auf den Weg gegeben und nur noch Zeit für eine Zugabe hat, singt Ben Harper neuerdings gern Led Zeppelins „Whole Lotta Love“. Was könnte besser passen?

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