Gil Ofarim: Jetzt redet sein Anwalt

Letzte Wahrheiten wohl erst im Hauptverfahren. Leipziger Hoteldirektor musste „Shit Orkan“ überstehen

Pop-Rocker Gil Ofarim hatte im Herbst 2021 mit einem pixeligen Social-Media-Clip eine weltweite (Medien-)Debatte ausgelöst. Es ging um einen angeblichen antisemitischen Ausraster eines Rezeptionisten im Leipziger Westin-Hotel. Im Fokus stand eine Halskette mit Davidstern. Die polizeilichen Ermittlungen allerdings ließen auch einen anderen Sachverhalt zu …

Inzwischen ermittelt die örtliche Staatsanwaltschaft gegen Ofarim – wegen Verleumdung. Nun hat sich sein Rechtsanwalt Markus Hennig in dieser Angelegenheit erstmals öffentlich geäußert. In einer Sendung des NDR-TV-Magazins „Zapp“ sagte er, dass er von einem Freispruch seines Mandanten ausgehe, sollte es zu einem Verfahren gegen ihn kommen.

Man hätte seinerzeit ganz bewusst keinen Einspruch gegen die Ermittlungs-Einstellung gegen den Hotelmitarbeiter erhoben. Gil Ofarim wäre es nie darum gegangen, eine Einzelperson anzuklagen. Dieser wollte darauf aufmerksam machen, so Hennig bei „Zapp“, „was ihm passiert ist und was er für inakzeptabel hält in den heutigen Zeiten“. An der umstrittenen Darstellung des Vorfalls, die letztlich zum Vorwurf der Verleumdung führte, würde sein Klient allerdings weiterhin festhalten, so Hennig auf Nachfrage.

Ende März hatte die Staatsanwaltschaft Leipzig Anklage gegen Ofarim erhoben. Das Landgericht muss nun entscheiden, ob es diese Causa zulässt und es somit zur Eröffnung eines Hauptverfahrens kommen wird, diesmal gegen Ofarim.

Im „Zapp“-Beitrag kommt auch der „Westin“-Hoteldirektor Andreas Hachmeister zu Wort. „Das war kein Shitstorm für uns. Das war ein Orkan, der über uns hereingebrochen ist“. Neben weltweite Medienanfragen habe es ungezählte Hassanrufe und Social-Media-Attacken gegeben. Eine Extremsituation für ihn und seine Mannschaft. „Am 5. Oktober hat sich ein Teil meines Lebens geändert“, so Hachmeister.

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