Gold-Junge Ryan Adams kommt endlich nach Deutschland

Seit sein Album“ „Gold“ den Regalen steht, glaubt man selbst im deutschen Feuilleton an den Rock’n’Roll. Ryan Adams hat vermutlich schon sein ganzes Leben daran geglaubt, denn er ist in erster Linie Fan. Im Interview spricht er am liebsten über die Platten, die er gerade gekauft hat oder die ihn zu bestimmten Songs inspiriert haben. Mag er sich vorher auch noch so gelangweilt auf dem Sofa gelümmelt haben, wirft man Namen wie Gram Parsons, Stones oder Smog ein, ist er wieder voll da, lehnt sich nach vorne und bekommt leuchtende Augen. „Die meisten Songs auf ‚Gold‘ habe ich erst im Studio geschrieben. Wir haben ein bisschen gejammt, und dann hab ich mir schnell einen Text ausgedacht Fast wie Bob Dylan auf „Blonde On Blonde“. Er wolle später mal ein eigenes Fach im Plattenladen haben, sagt er. „Muss doch für Neil Young ganz großartig sein, die ganzen Platten mit seinem Namen drauf dort stehen zu sehen.“ So weit ist auch Ryan Adams davon nicht mehr entfernt, denn „Gold“ ist nach dem herzzerreißenden „Heartbreaker“ nun schon sein zweites Solo-Album, und zuvor gab es schon drei wundervolle Americana-Alben seiner Band Whiskeytown.

Glaubt man den letzten Konzertberichten, so sind die ergreifenden Balladen live noch anrührender und die Rocker noch rotziger. In London spielte Adams gleich zwei Sets. Zunächst kam er allein mit akustischer Gitarre auf die Bühne und spielte den Großteil von „Heartbreaker“, dann ließ er es in der zweiten Hälfte mit seiner Countrypunkband, den Pinkhearts, richtig krachen. Natürlich war auch wieder der Fan am Werk, alles ein Verweis auf Bob Dylans Royal Albert Hall-Konzert von 1966. Wie gesagt: Ryan Adams glaubt anden Rock’n’Roll.

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