Goodbye, Californication: Schluss mit Whiskey, Weed und Warren Zevon

Für David Duchovny und seinen Californication-Seriencharakter Hank Moody heißt es in der siebten Staffel nun zum letzten Mal: "Whiskey, Weed and Warren Zevon". Wie auch viele andere Serien zuvor, dachten die Macher von "Californication" nicht ans Aufhören - nun nimmt man aber doch den Hut.

Hank Moody calls it quits: wie kürzlich via Facebook bekannt wurde, wird die siebte Staffel der US-Serie „Californication“, die auf dem Pay-TV Sender Showtime ausgestrahlt wird, auch die letzte sein. David Duchovny, der den hamdsome-kaputten, versoffenen aber charmanten Schriftsteller Hank Moody (angelehnt an Charles Bukowskis literarisches alter Ego Henry „Hank“ Chinaski“) spielt, wird also ein letztes Mal für eine Staffel durch Whiskey-getränkte Wahnsinnigkeiten, Los-Angeles-Rockstar-Extravaganzen und die ewige Crux mit der großen Liebe zur Kindesmutter Karen stolpern – und das vielleicht sogar mit Happy End.

Salon.com nannte „Californication“ eine der „Serien, die viel zu lange liefen“ – ein unschönes, aber nur all zu bekanntes Serienschicksal. Wir blicken zurück: Es begann alles so schön im Jahr 2007 mit der ersten Staffel, die durchzogen war mit Ironie, Augenzwinkern, (nie allzu billiger) Obszönität, Humor und jeder Menge Rock’n’Roll-Referenzen. Nicht nur, dass Hank Moody alle seine Bücher nach Slayer-Romanen benannte  – immer wieder tauchten auch Zitate und Querverweise auf, Vinyls und Les Pauls, Dylan, die Rolling Stones (deren „You Can’t Get What You Want“ auch ein essenzieller thematischer Eckpfeiler der Serie war) oder der 2003 verstorbene amerikanische Musiker Warren Zevon.

Nach einer ebenso amüsanten zweiten Staffel mit einer Menge an nicht immer legalen Genussmitteln, Körperflüssigkeiten und kalifornischem, leicht anachronistischem L.A.-Rock-Wahnsinn, wurde die Serie immer mehr zu einer Persiflage ihrer selbst. Zu konstruiert wirkten die Dreiecks- und Vierecksbeziehungen, gewollte Autoreferenzialität wirkte nicht wie solche, sondern zunehmend einfallslos und repetitiv – und auch wenn die Performance der Stammschauspieler weiterhin tadellos und die Gastbesetzung (von Steve Jones von den Sex Pistols bis zu Marilyn Manson) prominent war, wollte der Funke nicht mehr so recht überspringen.

„Californication“ hat sich gegen Ende hin wieder erholt, konnte aber nie mehr an die ersten beiden Staffeln anknüpfen. Anstatt den ohnehin schon müden Gaul bis zur totalen Erschöpfung zu reiten (man hätte eigentlich mit dem Tod von Plattenmogul Lew Ashby aufhören können, und es wäre alles gesagt gewesen), wie das „How I Met Your Mother“ gerade vormacht, ist jetzt nach der siebten Staffel Schluss, und für Hank Moody heißt es dann wohl zum letzten Mal: „Whiskey, Weed and Warren Zevon“.

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