Gottes Werk Und Teufels…

Hallströms Bück auf die USA ist der eines Außenseiters. Der gebürtige Schwede („Gilbert Grape“) verweigert sich den gelackten Oberflächenreizen Hollywoods – er liebt das Gebrochene, Uneindeutige. Da stört es auch nicht, dass John Irving seinen dickleibigen Bestseller persönlich in ein Drehbuch transformierte. Im Film ist die Handschrift des Regisseurs stets spürbar. In ruhigem Rhythmus erzählt das anrührende Melodram die ewig junge Geschichte des Erwachsenwerdens, verzahnt mit der Abtreibungsdebatte in den 30er und 40er Jahren. Larch (Michael Caine), der Leiter und Arzt eines Waisenhauses in Maine, baut zum elternlosen Homer (Tobey Maguire) eine enge Vater-Sohn-Beziehung auf. Der Teenager darf ihm bei dessen illegalen Abtreibungen assistieren. Doch der Junge will hinaus in die Welt und überredet den vorm Kriegseinsatz stehenden Piloten Wally (Paul Rudd) und dessen Freundin Candy (Charlize Theron), „Kundin“ bei Larch, ihn mitzunehmen. Er landet auf einer Apfelplantage, erlebt mit der einsamen Candy seine erste große Liebe und überwindet sich am Ende, einer von ihrem Vater geschwängerten Pflückerin medizinisch zu helfen. Das klingt nach einer Kolportage – doch ist grandioses Kino.

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