Gregor Gysi will gegen Bushido vor Gericht

Ein homosexueller Häftling hat Klage gegen Bushido eingereicht, da der Song "Stress ohne Grund" ihn persönlich verletzt habe. Als Anwalt des Klägers tritt Die-Linke-Fraktionschef Gregor Gysi auf. "Es hat mich gereizt, da es gegen Bushido geht", so Gysi.

Der Politiker Gregor Gysi will als Anwalt gegen Bushido vor Gericht ziehen. Sein Mandant ist ein homosexueller Häftling der JVA Heidering, der sich von Bushidos Song „Stress ohne Grund“ und darin vorkommender homophober Textzeilen verletzt fühle:  „Aufgrund der schwulenfeindlichen Parolen, Aufstachelung zur Volksverhetzung sowie Beleidigung, und weil er mit dem Video auch noch Profit macht, habe ich Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft Berlin eingereicht“, so der Inhaftierte.

Die Staatsanwaltschaft hatte gegen Bushido bereits zuvor Anklage wegen Volksverhetzung erhoben, in der Nebenklage des Häftlings scheint Gysi nun eine besondere Herausforderung zu sehen: „Das hat mich sofort gereizt, weil es gegen Bushido geht!“, so der Politiker gegenüber der B.Z. Bezahlt werde er von den Eltern seines Mandanten, es ginge ihm aber nicht ums Geld. „Wir werden uns schon einigen, wenn es in mehrere Instanzen geht“, so der 65-Jährige.

Das Amtsgericht Tiergarten lehnte die Klage vorerst ab. Bushido kenne den Kläger nicht, könne ihn also auch nicht persönlich beleidigt haben, heißt es. Laut Gysi liege der Tatbestand einer „Kollektivbeleidigung“ vor, er legte Beschwerde ein. Die Anklage wurde mittlerweile an das Landgericht weitergeleitet. Wie es damit weitergeht, entscheidet sich Anfang nächsten Jahres.

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