Große Homerecording-Alben (1): The Rolling Stones – „Exile on Main St.“

Mick Jagger schätzt die Platte heute nicht so sehr wie die vorherigen Alben: Sein Gesang ist in den Hinter­grund gemischt.

Möglicherweise – viele sagen, evident – das beste Album der Rolling Stones. Auf der Flucht vor den Steuerbehörden rich tete sich die derangierte Band 1971 in der Villa Nellcôte in Villefranche­sur­Mer an der Côte d’Azur ein, die Keith Richards für angeblich 2400 Dollar wöchentlich gemietet hatte. Während des Zweiten Weltkriegs war das Anwesen als Haupt­quartier der Gestapo genutzt worden. Der Strom für Instrumente und Gerät­schaften wurde direkt von einer Leitung im Garten abgezapft.

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Jean­Luc Godard kam auch vorbei, um die Anarchie mit der Kamera einzufangen. Im Dezember 1971 wurde Richards, gegen den wegen Drogenbesitzes ermittelt wurde, dann mit einem Einreiseverbot belegt. Diese sumpfigen, herrlich dumpf­muffigen Songs lagen da aber schon in Rohfas­sungen vor; einige Lieder entstanden in Los Angeles unter dem Einfluss von Richards’ Freund Gram Parsons. Das von Richards gesungene Stück „Happy“ ist sozusagen seine Personalnummer ge­worden. Mick Jagger schätzt die Platte heute nicht so sehr wie die vorherigen Alben: Sein Gesang ist in den Hinter­grund gemischt.

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