„Großes Missverständnis“: Henry Rollins bittet für seine Kritik an Robin Williams um Entschuldigung

Vergangene Woche hatte Henry Rollins in seiner wöchentlichen Kolumne für "L.A. Weekly" Robin Williams dafür kritisiert, mit seiner Selbsttötung verantwortungslos gegenüber seiner Familie gehandelt zu haben. Nun hat er nach einigen Protesten um Entschuldigung gebeten.

Vergangene Woche schrieb der ehemalige Sänger der Hardcore-Band Black Flag in seiner wöchentlichen Kolumne für „L.A. Weekly“ einen Essay über Selbsttötung und referierte auch auf den Tod von Robin Williams. Dabei teilte er hart aus und kritisierte die Verantwortungslosigkeit solcher Suizidanten gegenüber ihrer Familie und vor allem ihren Kindern. Rollins schloss seinen Aufsatz mit der Bemerkung, dass er Williams – den er als Schauspieler sehr geschätzt habe – nun nicht mehr ernst nehmen könne.

Im Anschluss an die Veröffentlichung gab es im Netz zahlreiche Proteste gegen den Text. Viele kritisierten den ihrer Meinung nach gefühllosen und unpassenden Kommentar. Nun hat Rollins darauf reagiert und ein Statement mit dem Titel „Eine Entschuldigung“ verfasst, wie „Consequence Of Sound“ berichtet. Darin schreibt er, dass es sich seiner Meinung nach um „das größte Missverständnis aller Zeiten“ gehandelt habe.

„Mein Artikel in ‚L.A. Weekly‘ hat viele Menschen verletzt. Das ist eines der größten Missverständnisse aller Zeiten. Ich habe all die Briefe gelesen, die ich in den letzten Stunden erhalten habe. Einige davon waren wirklich lang und enthielten eine Menge Enttäuschung und Vorurteile. Dass ich Menschen mit dem, was ich geschrieben habe, verletzen konnte, verärgert mich sehr. Es war ganz bestimmt nicht meine Intention, das auszulösen – ist nun aber passiert.“

Der Sänger und Schauspieler verweist darauf, dass er sich mit Depressionen durchaus auskenne (das hatte er in seinem Essay allerdings ganz anders geschildert) und manche Tage wirklich grauenvoll für ihn seien. Deswegen meint er, dass er es eigentlich hätte besser wissen können. Er habe aber vor allem traurig darauf reagiert, dass es in Williams‘ Fall niemanden gegeben hätte, der ihn von diesem schrecklichen Schicksal bewahren konnte.

„Ich erwarte nicht, dass ihr euch jetzt mit eurer Schelte zurückhaltet. Zieht mir die Ohren so lang, wie ihr es für nötig haltet. Wenn ich für euch wegen meiner Worte unerträglich geworden bin, dann muss ich das akzeptieren. Ich bitte euch aus tiefstem Herzen um Entschuldigung. Es war niemals in meinem Interesse, euch zu verletzen, aber es ist leider passiert. Danke, dass ihr euch das durchgelesen habt. Henry.“

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