Grunge-Rock stirbt oft jung, aber Myballoon atmen noch tief

Bands haben Angst davor, dass ihre neue Platte weniger interessant sein könnte als die Umstände ihrer Entstehung. Aber eine Geschichte zu haben, ein persönliches Profil, das man sich im Gegensatz zu guten Songs nicht selbst schreiben kann – für junge Gruppen wie Myballoon aus dem Berliner Osten ist das eher selten. Viele sind eh nicht mehr übrig von der ersten Ladung der schnell gesignten, englisch singenden Post-Grunge-Rocker: Manche erinnern sich, weil sie die Namen beim Wühlen in der CD-Ramschtruhe immer wieder sehen.

Die Myballoon-Geschichte klingt allerdings wie schon mal gehört: Sie wurden vor knapp vier Jahren „aus dem Keller rausgezogen“, wie die Band sagt, „rumgescheucht wie Karnickel“, quer durch Europa, mehrere Touren in kurzer Folge. Als sie im Sommer 2001 selbst bei ihrer Firma kündigten, folgte die Kurzeinführung in die Juristerei – der Leumund von Myballoon war dann doch so gut, dass sie ein neues Label gefunden haben. Da wollen sie besser auf sich aufpassen.

Die neue Platte „Between Here AndAway“ riecht daher altersweise: Viel fun ist nicht zu haben, „the best place is home“. „Twentyone“, die Hymne unter Hymnen, klingt, als ob die jungen Männer sich schon auf die Champagne Supernova in the sky freuen. Aber vorher werden sie noch einen Hit haben.

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