Hart & Bonamassa

Sängerin Beth Hart verkörperte einst in einem Musical Janis Joplin und hatte sogar die passenden Drogenprobleme. Joe Bonamassa wurde schon als Kind von B. B. King für sein Gitarrenspiel gelobt. Auf „Don’t Explain“ covern die beiden Musiker Soul- und Blues-Songs, darunter Tom Waits‘ „Chocolate Jesus“. Produziert hat das Album Kevin Shirley (Iron Maiden, Aerosmith), der sich auch um Bonamassas letzte Solo-Werke und die Hardrock-Allstar-Band Black Country Communion gekümmert hat. Die Aufnahmen machten allen Beteiligten so viel Spaß, dass sie für 2013 bereits die nächste Session verabredet haben.

Solo oder Band?

Hart: Band. Das Wort klingt größer, und es sind mehrere Leute involviert, nicht nur einer, der alles vorschreibt. Die Arbeit an „Don’t Explain“ war wie mit einer Band.

Bonamassa: Ich habe gern eine Band, ziehe es aber vor, ein Solokünstler zu sein, nicht Teil einer Demokratie. Wenn die Leute an ihrem Instrument grandios sind, lässt man sie natürlich machen, was sie wollen. Ich bin kein Diktator. Aber wenn ich etwas höre, das mir nicht gefällt, sage ich es.

Aretha Franklin oder Janis Joplin?

Hart: Aretha Franklin ist ein Genie. Sie hat eine Stimme von einem anderen Planeten.

Bonamassa: Ohne Aretha hätte es keine Janis gegeben.

B. B. King oder Muddy Waters?

Hart: Muddy Waters‘ Musik wirkt auf mich roher, massiver und reflektiert eher das wahre Leben. B. B. King ist wunderbar, aber zu glatt. Ich brauche etwas, das dreckiger und dunkler ist.

Bonamassa: B. B. King. Ich kenne den Mann seit 25 Jahren. „Live At The Regal“ gehört zu den wichtigsten Alben meines Lebens.

Blues oder Soul?

Hart: Ich habe zwar eher eine Soul-Stimme, aber ich ziehe die Interpretation eines Blues-Sängers vor. Billie Holiday hat Jazz-Musik gemacht, aber wie eine Blues-Sängerin gesungen. Sie hat abgefuckt gesungen – und ich liebe das! Ich mag, wenn sich das Feminine und das Männliche in einer Person treffen. Auf die Art wird das ganze Leben abgebildet, nicht nur ein Teil.

Bonamassa: Blues, denn ohne Blues gäbe es keinen Soul.

Schokolade oder Jesus?

Hart: Ich glaube an Jesus, aber auch an Buddha, Mohammed und viele archetypische Figuren, die für einen Glauben an Gott und eine überirdische Person stehen, die einen durchs Leben führt. Ich würde also definitiv Jesus vorziehen.

Bonamassa: Weder noch. Ich bin kein religiöser Typ. Und ich esse keine Schokolade mehr – hat mich fett gemacht vor vielen Jahren.

Ehe oder One-Night-Stand?

Hart: Früher hätte ich wahrscheinlich One-Night-Stand geantwortet. Als ich jünger war, habe ich nicht an die Ehe geglaubt. Ich habe gewissermaßen nicht an die Liebe geglaubt. Aber als ich meinen Mann getroffen habe, hat sich alles verändert. Jetzt bin ich seit zehn Jahren verheiratet.

Bonamassa: Ich mag meine Freundin, bin aber nicht mit ihr verheiratet. Wenn man jemanden liebt, liebt man jemanden. Heiraten ändert daran nichts. Ehe ist für mich nichts anderes, als zwei Leute, die sich lieben, zu nehmen und daraus ein Geschäft zu machen.

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