Hat Thom Yorke mit „Tomorrow’s Modern Boxes“ mehr als 20 Millionen Dollar verdient?

Es geht das Gerücht um, dass die BitTorrent-Veröffentlichung von Thom Yorkes zweiter Solo-LP, "Tomorrow's Modern Boxes", ein wirklich gutes Geschäft für den Radiohead-Frontmann war.

Es wird ja immer wieder davon gesprochen, dass es in der heutigen Zeit eigentlich unmöglich ist, als Musiker noch reicher zu werden (es sei denn, man lässt die eigene Musik von Apple aufkaufen), aber Thom Yorke scheint mit seiner neuen, zweiten Solo-LP „Tomorrow’s Modern Boxes“ das Gegenteil zu beweisen – wenn man Gerüchten glauben mag.

So soll der Radiohead-Frontmann, der mit seiner Band gerade an dem Nachfolger der nicht ganz so erfolgreichen LP „King Of Limbs“ arbeitet, insgesamt bis zu 20 Millionen Dollar an dem Solowerk verdient haben, das im September über das P2P-Netzwerk BitTorrent zum Verkaufspreis von 6 Dollar zum Download angeboten wurde. Wie das Netzwerk berichtet, wurden bisher 4,4 Millionen Einheiten von „Tomorrow’s Modern Boxes“ heruntergeladen. Das könnte dem Sänger nach Berechnungen von „Giaom“ den genannten Millionenbetrag eingebracht haben, schließlich wurden über diese Veröffentlichungsweise alle weiteren Mittelsmänner eines Musiklabels übergangen.

„Billboard“ gibt allerdings zu bedenken, dass es sich dabei auch um eine Milchmädchenrechnung handeln könnte, die außer acht lässt, dass das Album höchstwahrscheinlich oft illegal über den P2P-Dienst heruntergeladen wurde. Normalerweise behält BitTorrent nur eine Provisionsanteil von 10% ein und überlässt 90% der Einnahmen dem Künstler. Über genauere Details des Deals wurde aber Stillschweigen bewahrt. Es ist gut möglich, dass es in diesem Fall andere Vermarktungskonditionen gegeben hat.

Außerdem bot Yorke nicht nur ein kostenpflichtiges Download-Bundle an, sondern auch ein Promotionpaket, das eine kostenlose Single und ein Video enthielt. Wie oft das kostenpflichtige Album wirklich heruntergeladen wurde, will der Musiker nicht mitteilen. Geht man aber davon aus, dass von den 4,4 Millionen Käufern etwa 25% tatsächlich die Bezahlvariante gewählt haben, was laut „Billboard“ ein realistischer Wert wäre, dann blieben dem Briten immer noch stolze 5,9 Millionen Dollar Umsatz.

Bei solchen Zahlen bleibt die Frage, ob BitTorrent das Musikbusiness in Zukunft massiv verändern könnte, brandaktuell.

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