Horses – Patti Smith

Zwar verzichtet das nach einem Slangausdruck für Junkies benannte „Horses“ weitgehend auf Punk-typische Ingredienzen, Patti Smiths gelebtes Rebellenimage jedoch passte perfekt zum No-Future-Spirit der siebziger Jahre: Eine struppige Ikone und pointiert philosophierende Medienfigur in verwegenem Second-Hand-Chic, die systematisch den Aufstand probte. Etwa mit einer manischen Version von Thems R’n’B-Klassiker „Gloria“, der provokant mit Smiths Worten „Jesus died forsomebody’s sins but not mine“ eröffnete. Zündstoff für revoltierende Jugendliche offerierten auch die sieben folgenden Songs, darunter die Ode „Birdland“ und der postfeministische Reggae-Rausch „Redondo Beach“. Im kollektiven Rock-Gedächtnis gespeichert ist nicht nur das knapp dreiviertelstündige Mantra einer geradezu Besessenen, sondern auch das klassische Porträt des von Smith-Intimus Robert Mapplethorpe fotografierten Covers.

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