I Love That E.L.O.

Das war ein ziemlicher Schock für Randy Bachman, als sein Sohn Tal ihm Vorjahren eröffnete, zur Uni gehen zu wollen. Ausgerechnet Politik und Philosophie, welche Schmach für die Familie. „Das hat meinem Vater wirklich Angst gemacht“, erinnert sich Tal, „wochenlang war er regelrecht am Boden zerstört.“

Die beruflichen Standards, die in der Familie Bachman als unanrüchig durchgehen, hatten Randy und seine beiden Brüder Robbie und Tim bereits Anfang der 70er Jahre gesetzt. Bachman-Turner-Overdrive hieß die Gruppe der Kanadier, und nachdem Tim ausgestiegen war, hatten sie sogar einen richtig großen Hit: „bu Ain’t Seen Nothing Yet“ hieß die No. 1 in Amerika, die immer noch gern von besoffenen Bikern gegrölt wird.

Doch Tal stellte sich stut Der Twentysomething, der in der High School lediglich bei englischer Literatur so etwas wie Interesse hatte, tauchte tief ein in die Welt von Aristoteles, Descartes und anderen Geistesgrößen. Irgendwann, der Abschluss war nicht mehr fern, begann er gemäß der Descartes-Devise „Ich denke, also bin ich“, seiner selbst gewahr zu werden: „Eines Tages, als ich so meine Identität reflektierte, konnte ich durch den Nebel sehen und wußte: .Tal, du mußt rocken‘.“ Das sagt er so. Wörtlich. „Ich verließ die Universität ohne den Abschluss and now I am gntduating in rock’n’rolL Entschuldigung, ich klinge ja schlimmer als Sammy Hagar.“

Tatsächlich. Dass „Tal Bachman“, das nun erschienene erste Album, unter diesen Umständen nicht gar so furchbar geworden ist mag verwundern. Er scheint ja wieder da zu sein, der gute alte „Poprock-Song“. Jahrelang verpönt, wird er heute rehabilitiert, und zwar originalgetreu. Frampton kommt wieder alive, Mercury ist gar nicht tot So finden sich auf Bachmans Album Spuren von Elton John, Queen und EX.O. Mit Randy Newman zu sprechen: „I Love That E.L.O.“

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