International Pony

„Was in Hamburg signifikant ist: dass die Kontakte zwischen den Musikern übers rein Menschliche laufen, übers Saufen“, sagt Stefan Kozalla, bekannt als DJ Koze und ein Drittel der Digital-Hangover-Funk-Supergroup International Pony. „Jeder hat tagsüber an irgendwas geschraubt, einer macht was am Theater, der andere macht ’ne Punk-Techno-Gruppe, der nächste macht wieder was anderes – und abends trifft man sich zum Saufen. Die musikalischen Einflüsse, die holt sich jede Band aber von ganz woanders her.“

Bei den Ponys – mit Kozes altem Fischmob-Kollegen Cosmic DJ alias Daniel Sommer und Super-Orgler Carsten „Erobique“ Meyer – kommt der Saft aus dem amerikanischen R&B der Siebziger und Achtziger, allen Arten aktueller Ghettoblaster-Musik und dem minimalistischen House, den man stereotypentechnisch in der Kölner Gegend verortet. Das einzige vermeintlich Norddeutsche an ihrem zweiten Album „Mit dir sind wir vier“ sind die coolen und uncoolen Albernheiten, die Quäkstimmen und Text-Lacher, die die notorische Ernsthaftigkeit der Computer-Nerd-Musik untergraben. Eine Elektronikplatte, die einen ständig „Na, Digger?“ zu fragen scheint.

Und absolut keine typische Ausgehmusik, obwohl alle drei Pony-Mitglieder für die (bundesweit gesehen weniger sprichwörtliche) Hamburger Leftfield-Tanz-Szene stehen. Koze hat ja einst den berühmten Blumfeld-meets-Techno-Remix gemacht, aber er und Cosmic seien sehr wählerische Nachtleben-Leber, meint Erobique. „Ich selbst habe diesen Qualitätssensor nicht so, ich geh auch zum letzten Scheiß. Hauptsache, ich bin draußen und hab mein Bier in der Hand.“

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