Interview mit Reignwolf: „Ich habe Ozzy Osbourne erschreckt“

Nach seinem Auftritt beim Southside-Festival 2014 erzählte Jordan Cook aka Reignwolf von seiner ersten Begegnung mit Ozzy Osbourne – und verriet, wie lang sein erstes Album noch auf sich warten lässt.

Reignwolfs besessenes Gitarrenspiel hat dem Publikum beim Southside-Festival 2014 mit Gewalt die Klamotten vom Leib gerissen. Nach 45 Minuten stand es fassungslos da, mit vor Erregung geweiteten Pupillen und wüsten Haaren. Wenn Ende dieses Jahres endlich sein erstes Album erscheint, werden sich alle Heavy-Blues-Liebhaber dieser Welt so gierig darauf stürzen, wie eine ausgehungerte Hafenkatze auf den letzten Fisch. Unser Interview vom Festival.

Wann hast du angefangen Musik zu machen?

Mein Vater hat hobbymäßig viel Musik gemacht, und deswegen habe ich schon mit zwei Jahren seine Gitarre und sein Schlagzeug als Spielzeuge benutzt. Und mir nebenbei die Seele aus dem Leib geschrien.

Wolltest du immer schon professioneller Musiker werden?

Ich wusste sehr früh, was ich will. Während meiner Highschool-Zeit sahen mich Lehrer manchmal abends bei meinen Auftritten in Bars, taten aber am nächsten Tag so, als sei nichts gewesen. Nach der Schule habe ich mich nur noch auf die Musik konzentriert.

Welche Musiker haben dich in dieser Zeit inspiriert?

Auch hier habe ich mich viel am Musikgeschmack meiner Eltern orientiert. Ich bin mit Muddy Waters und Howlin’ Wolf aufgewachsen, aber auch mit Bands wie Black Sabbath und den Pixies. Deshalb war es auch so unglaublich mit ihnen auf Tour gehen zu können – und vor 30.000 bis 40.000 Menschen zu spielen.

Wie groß ist deine Fangemeinde in den USA und deinem Heimatland Kanada?

Meine Band und ich hatten das Glück auf vielen großen Festivals zu spielen, wodurch wir viel Aufmerksamkeit bekamen. Ich trete aber auch gern in kleinen Bars auf. Ich denke, dieser Gegensatz  macht Reignwolf interessant. Bei uns sind die Songs immer anders. Viele Bands sind so vorhersehbar und machen auf ihren Konzerten immer genau dasselbe. Man sieht ihnen an, dass es sie langweilt.

In Deutschland bist du noch ein Geheimtipp.

Gerade deshalb ist es so aufregend zu sehen, dass sich Menschen, die uns noch gar nicht kennen, auf unseren Konzerten mitreißen lassen und sofort die Texte mitbrüllen. Dabei gibt es noch gar kein Album.

Wann kommt es?

Wir haben vor ein paar Monaten in Dave Grohls „Studio 606“ ein paar Songs aufgenommen. Momentan wird alles noch abgemischt, einige Aufnahmen kommen noch dazu. Vielleicht erscheint das Album schon Ende des Jahres.

Wie war es im Vorprogramm von Black Sabbath zu spielen?

Unglaublich! Vor dem ersten Konzert kam Ozzy Osbourne zu uns herüber und sagte, dass er sich Videos von uns angesehen hatte und sich freut, dass wir ihn auf Tour begleiten.

Was hast du zu ihm gesagt, als du ihn das erste Mal getroffen hast?

Er kam in den Backstagebereich, ich hörte seine Stimme hinter mir, drehte mich blitzschnell um und rief „Da ist er!“. Ich glaube ich habe ihn ein wenig mit meinem Enthusiasmus erschreckt. Er ist einer der nettesten Menschen, die ich je getroffen habe.

Während deiner Konzerte steigst du gern zum Publikum herunter. Ist das nicht beängstigend, wenn dich alle so belagern?

Eigentlich nicht so sehr, ich kann sie ja schließlich zurück anfassen (lacht). Das ist doch fair!

Was hast du während des Auftritts eigentlich mit der Gitarre vor deinem Gesicht gemacht?

Mein Mikrofon hatte den Geist aufgegeben, das Kabel fiel dauernd heraus. Also dachte ich mir, ich brülle in die Tonabnehmer der Gitarre hinein. Es kamen ein paar seltsame verzerrte Töne heraus. Konnte man meine Stimme hören?

Nicht wirklich.

Oh! Naja.

Viele im Publikum dachten: „Jetzt spielt er tatsächlich mit seinem Mund!“

Haha! Vielleicht bin ich mit der Zunge ein paar Mal rangekommen. Jimi Hendrix spielte mit seinen Zähnen und ich mit meiner Zunge.

Und hier: Reignwolf in Aktion.

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