Jake Bugg: „I just sing about how I feel“

Jake Bugg, der blutjunge Songwriter aus Cardiff, schafft mit seinen Folk- und Gitarren-Pop-Songs eine Welt, die Jahrzehnte älter als er zu sein scheint. Wir trafen ihn in Berlin.

Als Jake Bugg das Interviewzimmer betritt, sich wie unbeteiligt umsieht, mit festem, bestimmten Druck seine Hand zur Begrüßung herüber reicht und sich die Blicke kreuzen, sieht man ihn wieder: diesen kühlen Ausdruck in seinen Augen, den er dem Publikum auch bei seinem Auftritt am Abend zuvor entgegen wirft. „Fuck Off“ könnte er bedeuten. Bugg ist herum gekommen. Zuletzt war er mit Noel Gallagher auf Tour. Als Schüler der „Noelschen Blickschule“ wurde der kühle Bugg bereits bezeichnet.

Umso erstaunlicher, dass dieser Junge gerade einmal 18 Jahre alt ist. Redet man mit ihm, könnte man denken, er sei zwei Jahrzehnte älter. Was ihm an Jahren fehlt, macht er mit seinen altersweisen Texten weg. In ihnen wird ein Kerl einfach mal erstochen („Seen It All“), verflossene Liebschaften betrauert („Someone Told Me“), zerrüttete Familienverhältnisse besungen („Two Fingers“) oder Lebensfreude gefunden („Taste It“). Er klingt wie Donovan oder Bob Dylan (in „Trouble Town“ beispielsweise). Und Eines ist klar: Wenn er wirklich nur darüber singt, wie er sich fühlt, hat er ein verdammt kompliziertes Gefühlsleben.

Trotz dieses Umstands bleibt er immer distanziert und professionell. Als wir ihn bitten, vor dem Interview einen Song aus seinem Repertoire zu spielen, macht er das ohne Umschweife. Keine Nachfrage. Er spielt „Lightning Bolt“, ein Stück, dass die Grätsche zwischen Folk und Gitarren-Pop meistert – wie die meisten seiner Stücke.

Der Junge, der über eine Folge aus den „Simpsons“ zur Musik fand, hat das Wort:

Eingespielt: Jake Bugg – „Two Fingers“

Rolling Stone präsentiert: Jake Bugg auf Tour

Sa., 02.03 Frankfurt – Zoom

Do., 07.03 Köln – Luxor

Di.,  12.03 Hamburg – Knust

Mo.,18.03 Berlin – Postbahnhof

Di., 19.03 München – 59 to 1

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