Jason Mraz

Jason Mraz hat einen Lauf. Selbst der bescheidenste Popstar kann das nicht leugnen. Seit seinem Hit „I’m Yours“ von 2008 kennt ihn jeder Radiohörer weltweit, und mit dem neuen Album „Love Is A Four Letter Word“ legt der Wahlkalifornier Lieder nach, die kaum lässiger und eingängiger sein könnten. Eine Botschaft haben sie allerdings auch, denn nebenbei ist Mraz Umweltaktivist. Wir haben mit ihm einen kleinen Geschmackstest gemacht – und festgestellt, dass er sich auch bei schwierigen Entscheidungen nicht aus der Ruhe bringen lässt.

Beatles oder Stones?

Beatles. Obwohl ich die Rebellion der Stones und ihre Idee, eine Bluesband sein zu wollen, liebe, mag ich die Melodien der Beatles noch mehr. Sie sind klassische Komponisten.

Lennon oder McCartney?

Das ist hart! Lennon. Weil er ein leidenschaftlicher Aktivist war. Das spricht mich zurzeit sehr an. He gave a shit.

Stadt oder Land?

Land! Die Natur erinnert einen permanent daran, wo man herkommt und was man wirklich braucht.

Frühling oder Herbst?

Frühling! Ist optimistischer.

Heimweh oder Fernweh?

Weder noch. Ich schaffe mir auch unterwegs mein Zuhause, so dass ich mich immer wohlfühle. Aber dort wo ich zurzeit lebe, auf meiner kleinen Farm in San Diego, will ich künftig mehr Zeit verbringen. Viel anbauen, weniger reisen. Durch die neuen Technologien werde ich meine Musik bald auch anders in die Welt bringen können, als dauernd fliegen zu müssen. Meine persönliche CO2-Bilanz ist so verheerend, das macht mir ein sehr schlechtes Gewissen! Ich gleiche das immer am Jahresende zumindest ein bisschen aus, indem ich an Umweltorganisationen spende, die Bäume pflanzen. Und ich habe jetzt auch eine eigene Stiftung, weil ich mich noch mehr für Umweltschutz, aber auch für Menschenrechte engagieren will.

Wasser oder Wein?

Wasser. Ich habe nie Geschmack an Wein oder Alkohol im Allgemeinen gefunden. Ungewöhnlich für einen Popmusiker, ich weiß – aber gut für die Stimme.

Gegenwart oder Zukunft?

Gegenwart – wie mein Song „Living In The Moment“ sagt … Meine Songtexte sind für mich Mantras, die ich brauche, um jeden Tag zu trainieren, wie ich leben will. Wer nur darüber nachdenkt, was er morgen machen könnte, kann nicht kreativ sein. Alles muss jetzt passieren. Die besten Mantras bekommt man übrigens von Yoga-Lehrern – eigentlich klaue ich alles bei diesen Gurus.

Vinyl oder MP3?

Auf jeden Fall Vinyl. Unterwegs höre ich natürlich MP3s, aber zu Hause viel Vinyl. Ich bin zum Sammler geworden – für mich ist das fast, als würde man etwas anpflanzen. Man braucht etwas mehr Geduld, man muss etwas mehr vorbereiten, aber man wird dafür belohnt: der Geruch, das Haptische, der elektrische Schock, den man manchmal bekommt!

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