Jeff Bridges: Jetzt mit Oscar, aber immer noch mit Bodenhaftung – und Ranch in Montana
Sonntagnacht war es soweit. Die Oscars wurden verliehen. Einer konnte sich wohl besonders freuen. Mit der fünften Nominierung hat der 60-jährige Jeff Bridges endlich seinen ersten Academy Award gewonnen. Ein Hausbesuch.
Für die Rolle des saufenden, abgeschrieben Countrysängers Bad Blake im Film „Crazy Heart“, gab es für Bridges den Oscar in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“. Nachdem er bereits 1971 das erste Mal nominiert wurde, damals als bester Nebendarsteller im Film „Die letzte Vorstellung“, bekam er jetzt endlich die ihm gebührende Ehrung.
Unvergessen bleibt sein Auftritt in „The Big Lebowski“, als fauler Dude, der einfach nur seinen Lieblingsteppich ersetzt haben will. Im Privatleben ist er aber weder Slacker noch Alkoholiker.
Für die aktuelle Ausgabe des Rolling Stone reiste Autor Fred Schuers zum lauschigen Zweitwohnsitz von Mr. Bridges – eine Ranch im südlichen Montana, am Rande des Absaroka-Beartooth-Wildparks. Dort hat er eine Holzhütte in einen Hort der Kreativität umgebaut, in dem er malt und musiziert. Die Sandwiches, die er mit nimmt, belegt er selbst, die Gesundheitsdrinks reicht ihm seine Frau. Familiennormalität fernab von Hollywoods Plastikglamour.
Im Vorfeld der Story überlegte Bridges lange, ob er der Presse wirklich die Türen zum Familienwohnsitz öffnen sollte: „Ich war unschlüssig, denn wie viel will man überhaupt zeigen? So in der Art: ‚Mh, ich war eben auf der Toilette. Möchten Sie vielleicht reinkommen, und es sich ansehen?'“
Am Ende entschied er sich dafür, die den Kollegen hineinzubitten. Die Eindrücke kann man nun im aktuellen Magazin en Detail nachlesen. Der Grund, warum Jeff Bridges sich dafür entschied, ist simpel: „Am Ende des Tages weiß eh niemand, wer ich wirklich bin. Ich weiß es ja selbst nicht.“
Jeff Bridges scheint es dennoch auf seine Weise genau richtig zu machen. Und fühlt sich auch so: „Jetzt ist genau die richtige Zeit, um das zu tun, was ich wirklich liebe. Aber vielleicht bin ich ja auch nur ein faules Arschloch.“
Faul ist er auf jeden Fall nicht, die Anzahl seiner Filme spricht dagegen. Und kann es denn überhaupt falsch sein, das zu tun, was man wirklich liebt? Die Auszeit sei ihm also gegönnt. Nach dem Oscar-Sieg mehr denn je.
In diesem Sinne: Congratulations Mr. Bridges!
Der Trailer zu Crazy Heart:
Frederic Schwilden