Jesse Colin Young – The Soul Of A City Bou

1964 Capitol

Perry Miller aus Queens wurde mit 22 in Greenwich Village entdeckt. Der anhaltende Folk-Boom sorgte für Nachfrage nach frischen Gesichtern und besonderen Stimmen, und Miller bot beides. Also verpasste man ihm einen klingenderen Namen, buchte im Frühjahr ’64 die A&R-Studios für einen Nachmittag und ließ den notorisch melancholischen Studenten mit seiner Gitarre das machen, was ihm auf der Bühne des Folk City ordentlich Applaus eingetragen hatte. Young verfügte über hörenswerte Fähigkeiten in Fingerpicking sowie über einen ausdrucksstarken Tenor, elastisch, eloquent, mit gerade genug Körnigkeit, um nicht unerfahren zu wirken. In vier Stunden entstanden elf Tracks, gut die Hälfte mit Songs aus eigener Feder, der Rest meist Traditionals wie „Rye Whiskey“ und „Drifter’s Blues“, die wunderbar unverbraucht klingen. Verkaufen ließ sich die LP nicht, Young reüssierte später o tempora! mit Folk-Rock.

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