John Hartiord – Gum Tree Canoe

1984 Flying Fish

Der stete Geldfluss, der dank „Gentle On My Mind“ auf sein Konto strömte, erlaubte es John Hartford, teuren Leidenschaften zu frönen. Er steckte die Millionen je zur Hälfte in die Mississippi-Dampfschifffahrt und in seine Musik. Prima, wenn man bei der Produktion begrenzt verkäuflicher Platten nicht jeden Dollar zweimal umdrehen muss. So wurde nicht am falschen Ende gespart, wenn Hartford zu Sessions ins Studio lud. Das tat er regelmäßig, was ein stattlicher Stapel vorzüglicher LPs beweist. Stringband-Music zwischen Bluegrass und Newgrass war Hartfords Plaisir, er selbst pickte das Banjo wie ein obsessiver Earl Scruggs. „Gum Tree Canoe“ mag als pars pro toto gelten für sein Werk ab 1971, bestechend in seiner virtuosen Musikalität, Spielfreude und Liebe zum kleinsten Detail. Jack Clement produzierte, ein paar der besten Picker geben sich die Ehre, Hartfords Song-Selektion ist gewohnt eklektisch und reicht von uralten Balladen und Fiddle Tunes bis zu „No Expectations“ von Jagger/ Richards. Ein fulminanteres Stones-Cover wird man nirgends finden.

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