John Mellencamp mit neuem Album und dem Blick zurück

Wiederum einen ur-amerikanischen Liederzyklus legt John Mellencamp Ende August mit dem Album "No Better Than This" vor. Nach dem existenzialistischen Vorgänger versenkt sich der Mellencamp vollends im Folk-Traditionalismus.

Die knarzige, raspelnde Stimme ist sein Markenzeichen. In den 80er Jahren schrieb er mitreißender Rockstampfer wie „Pink Houses“. Damals schien der junge John Cougar Mellencamp die abgespeckte, auch bodenständigere Variante eines Bruce Springsteen zu sein. In den 90ern blieb er weitgehend hinter seinen musikalischen Möglichkeiten. Erst T. Bone Burnett weckte den Schmerzensmann in Mellencamp aus seinem Dornröschenschlaf. „Life, Death, Live and Freedom“ war 2009 die vielfach umjubelte Rückkehr. Burnett destillierte – ähnlich wie Rick Rubin es zu pflegen tut – die Stärken des Songwriters und setzte auf einen trockenen, rhythmusbetonten Sound. Auf „No Better Than This“ gelingen Mellencamp und Burnett weitere karge Klanglandschaften, die locker als Soundtrack zu „No Country For Old Men“ gepasst hätten.

Einen ersten Song sowie das komplette Album im Webwheel gibt’s hier.

Es dürfte kein Zufall sein, dass dieser Tage auch eine opulent ausgestattete Vier-CD-Box erscheint. „On The Roural Route 7609“ bildet vor allem die späten, düsteren Jahre des John Mellencamp ab. „Von letzten und alles entscheidenden Dingen handeln viele der Songs – Heile-Welt-Visionen scheinen ihm abhanden gekommen zu sein“, schreibt Franz Schöler über diese Werkschau. Die Rezension ist im aktuellen Heft nachzulesen.

Live-Video zu „If I Die Sudden“ aus dem Album „Life, Death, Live and Freedom“:

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