Kein Witz: Operation gelungen – Patient Johnny-Cash-Fan!

Ein Mann, dessen Zwangsneurosen mit Elektroden im Hirn behandelt wurden, entdeckt plötzlich seine Liebe zu Johnny Cash

Die tollsten Geschichten schreibt natürlich immer noch das Leben. Aber ein paar erstaunliche findet man auch in medizinischen Fachblättern. So berichtet das medizinische Journal “Frontiers in Behavioural Neuroscience” von einem 60 Jahre alten Holländer, dessen Zwangsneurosen mit sogenannter “Deep Brain Stimulation” behandelt wurden – und der seitdem nur noch Johnny Cash hören will.

Dem Patienten, im Journal nur “Mr. B” genannt, wurden im Jahr 2006 mehrere Elektroden ins Hirn implantiert, die – ähnlich wie ein Herzschrittmacher – Stromimpulse aussenden und somit bestimmte Hirnregionen stimulieren. Seine Angstzustände und zwanghaften Handlungen liessen daraufhin stark nach, doch es schlich sich ein erstaunlicher Nebeneffekt ein: Mr. B, der bis dahin kein ausgeprägter Musikfan war, und nur ab und an Musik von holländischen Songwritern, den Beatles und am liebsten von den Rolling Stones hörte, wurde zum eisernen Johnny Cash-Fan.

Die Vorliebe begann damit, dass Mr. B im Radio “Ring of Fire” hörte, und sich dabei ungewohnt wohl fühlte. Von da an hörte er nur noch Johnny Cash, kaufte sämtliche CDs und DVDs des “Man in Black”, und ist selbst nach jahrelangem Hören der Musik Cashs nicht überdrüssig. Im Gegenteil: “Jedes Mal, wenn er Cash auflegt, fühlt er sich wie ein Held in einem Film”, berichtet das Journal. Seine Lieblingssongs: “Folsom Prison Blues”, “Ring of Fire” und “Sunday Morning Coming Down”.

Nur in seltenen Momenten wackelt Mr. Bs Liebe zu Johnny Cash: wenn die Batterien seiner Hirn-Elektroden schwächeln, schwenkt sein Musikgeschmack wieder zurück zu den Holländern, Beatles und Rolling Stones.

Warum ausgerechnet Cashs Musik diesen Effekt auf Mr. B hat, stellt die Mediziner vor ein Rätsel: “Vielleicht hat seine Musik einfach einen besonderen Rhythmus”, spekuliert der Neurochirurg Dr. Ali Rezas im Guardian.

Was auch immer der Grund sein mag: In Internet-Foren ist man sich einig, dass es Mr. B schlimmer hätte treffen können. “Stellt Euch vor, er würde nur noch Mumford & Sons oder James Blunt hören…”, unkt da ein Kommentator. Und wird von einem anderen Kommentator pariert: “Dann müsste er jetzt die Ärzte in Millionenhöhe verklagen.”

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