Keine Zeit für Empfindsamkeit – Jimmy Eat World spielen besser denn je und stürmisch wie immer

Solch eine Wiedergutmachung lässt man sich gefallen: „Das letzte Mal, als wir hier spielten, waren wir betrunken. Dafür werden wir heute extragut sein“, sagt Jimmy Eat Worlds Chefgitarrist und Sänger Jim Adkins bei seinem ersten längeren Kommentar der Nacht Als hätten die Anwesenden das noch nicht bemerkt.

Schon der erste Song,,A Praise Chorus“ wird in der Markthalle stürmisch begrüßt – wer den Indierock-Hymnen der vier Jungs aus Arizona nicht schon vorher verfallen war, verknallt sich spätestens jetzt haltlos. Trotz kleiner musikalischer Unsauberkeiten lösen Jimmy Eat World ihr Anfangsversprechen auch im weiteren Konzertverlauf ein. Früher waren die spieltechnischen Macken noch deutlicher, nun haben sie gründlich geübt. So gründlich, dass man sich als Zeuge von damals dabei ertappt, den sympathisch holprigen Live-Zwiegesang von Adkins und Zweitgitarrist Tom Linton zu vermissen.

Verkaufstechnisch sind sie trotz der jüngsten, bejubelten Platte „Bked American “ noch immer in der Rubrik,,Next Big Thing“ daheim, aber heute abend rocken Jimmy Eat World wie die Großen. Alte Favoriten wechseln mit neuerem Material, einzig Freunde der besinnlicheren Stücke dürften ein wenig enttäuscht sein, denn auch die werden rauh geschrubbt oder – wie das beliebte „Hear me“ – ganz weggelassen. Vorsorglich mitgebrachte Taschentücher bleiben aber nicht unbenutzt: Schweiß und Fteudentränen fließen reichlich.

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