Killing Zoe

Ab 19. Januar: Dieser Film eignet sich vortrefflich für ein Kinoquiz. Eine Gruppe vollgepumpter Junkies metzelt bei einem gescheiterten Banküberfall in einem wahren Blutrausch Angestellte und Kunden nieder – dabei immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Wie heißt der Regisseur? Nein, es ist nicht Quentin Terantino! Aber Roger Avary hat in der gleichen Videothek wie Hollywoods neues Wunderkind gearbeitet, und Tarantino höchstpersönlich produzierte dessen Regie-Debüt.

Safe-Knacker Zed (Eric Stoltz ohne ihn kommt wohl zur Zeit kaum ein Film aus) wird von seinem Pariser Jugendfreund Erich (Jean-Hughes Anglade) angeheuert. Auf der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt vermittelt der Taxifahrer dem Amerikaner in Paris eine Frau für die Nacht. Die junge Schöne namens Zoe (ätherisch wie immer: Julie Delpy) wird jedoch nach dem ersten sexuellen Kontakt vom auftauchenden Erich rüde aus dem Hotelzimmer geworfen. Am nächsten Tag entpuppt sich die Gelegenheitsnutte als Bankangestellte des überfallenen Instituts.

Schon Howard Hawks wetterte: „Gott bewahre mich vor Amateuren!“ Bei ihm machten Profigangster die Arbeit. Der stümperhafte Bankraub ist höchstens unfreiwillig komisch und taugt kaum zum zynischen Kommentar zur Zeit. „Killing Zoe“ ist ein alptraumhaftes Ärgernis mit einem überragenden Anglade als hypernervöser Chaot. Ein Film, gefunden auf einem Schrotthaufen. Nur: Avary ist nicht Godard. Als Werbespot für angehende Bankräuber, die vor Drogenkonsum gewarnt werden, jedoch bestens geeignet.

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