kinderKram

Taylor Swift (20) ist derzeit größer als Lady Gaga. Hören Teenager jetzt etwa Country? Joachim Hentschel klärt auf.

Nein, tun sie nicht. Zumindest nicht mehr als früher (obwohl ja auch fürs Cover der neuen Johnny-Cash-Platte ein absolut Milchriegel-taugliches Kinderfoto des Helden gewählt wurde). Dass die Sängerin Taylor Swift letztens wieder drei Spezial-Country-Grammys bekommen hat – plus einen vierten, ganz allgemeinen -, erscheint beim Hören ihrer Avril-Lavigneartigen Radiohits auch eher rätselhaft. Weil sie sich ja nicht mal die Mühe macht, irgendwo eine Alibi-Fiedel einzubauen. Doch schließlich haben die Cowboys in Nashville sie entdeckt, ihr mit 14 einen Festvertrag als Songautorin gegeben und dafür gesorgt, dass sie diesen Januar (mit über 24 Millionen online verkauften Tracks) zur bisher erfolgreichsten Musikerin des Digitalzeitalters erklärt wurde. Warum die jungen MP3-Runterlader Taylor Swift lieben? Sicher nicht nur wegen ihrer publikumsnahen TwitterVMy-Space-Anbiedereien – viel mehr, weil die durchaus sympathische junge Frau so gegensätzliche Starkriterien in sich vereint. „Mit 13 hatte ich zwar keine Freunde, aber jetzt habe ich ganz viele!“ rief sie neulich beim London-Konzert den 8 000 Mini-Fans entgegen. Die typische Geschichte vom Ex-Aschenput-

tel hat bei Swift aber noch eine zweite Dimension: Auch heute stolpert sie ab und zu ganz öffentlich, lässt sich bei MTV-Galas von Kanye West bloßstellen, singt live im Fernsehen so falsch wie eine Casting-Verliererin. Jüngst entglitt ihr beim Fototermin einer ihrer vier Grammys und zerbrach klirrend – egal, denn rausgewählt werden kann sie ja nicht. Nur: Wie man sie in drei Jahren – spätestens dann müsste es auf dem Plan stehen – zum Sexsymbol umstylen will, das ist mir schleierhaft.

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