Kinostart der Woche II: „Jerry Cotton“ mit Ulmen und Tramitz

Trotz der Besetzung mit Tramitz und Ulmen ist die Parodie des Groschenroman-Helden Jerry Cotton dermaßen arm an Überraschungen, das Georg Nader in den alten Verfilmungen unfreiwillig lustiger wirkt. Findet Oliver Hüttmann. Hier die Kritik samt Trailer.

Deutschlands etatmäßige Komiker werden nicht erwachsen. Erst mit, dann im Fernsehen groß geworden, schwelgen sie unverdrossen in ihren Kindheitserinnerungen. Nach Karl May („Der Schuh des Manitu“) und Edgar Wallace („Der Wixxer“) ist mit dem schneidigen G-Man und Groschenroman-Held Jerry Cotton ein weiterer deutscher Erfolgsmythos aus den 60er Jahren persifliert worden.

Der Ansatz dabei ist oft ähnlich und mittlerweile recht langweilig: Es gibt einige gelungene Sketchmomente, liebevoll karikierte Marotten, viele absurde Wortverdreher, zotige Sprüche und platten Slapstick. Christian Tramitz schlüpft alert in den Anzug des FBI-Agenten, kann seinen tuntigen Gestus aber nicht einmal ablegen. Und Christian Ulmen gibt als dessen Partner Phil Decker wieder gewohnt den stotternden Sonderling.

Manchmal kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen. Aber die Parodie ist so arm an Überraschungen, dass Georg Nader in den alten Verfilmungen unfreiwillig lustiger wirkt.

Oliver Hüttmann

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