Konkrete Vorwürfe gegen Michael Jackson: Ankläger schildern sexuellen Missbrauch

Wade Robson und James Safechuck, zwei Ankläger, die in der Vergangenheit bereits vor Gericht mit Klagen gegen Michael Jackson gescheitert waren, melden sich in der neuen, umstrittenen Dokumentation „Leaving Neverland“ zu Wort. Darin beschreiben sie unter anderem, wie der Popsänger die damals Minderjährigen zum Sex gezwungen haben soll.

In einem Interview mit dem US-Sender CBS erklärten beide im Vorfeld, wie sie Michael Jackson damals wahrnahmen. Der Künstler sei im Herzen ein Kind gewesen, der sich auch gern mit Kindern umgab. „Ich finde es schwer zu glauben, dass der Grund, Jungen um sich zu haben, kein sexueller gewesen sein soll.“

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„Michael hat mich schon in der ersten Nacht, in der er mich missbraucht hat, darauf geeicht, was ich sagen soll“, so Robson. „Er sagte mir, wenn irgendjemand das jemals herausfinden wird, werden wir beide im Gefängnis landen und unsere Leben wären vorbei.“ In dem Interview beschrieben beide Ankläger ähnliche Geschehnisse. Michael Jackson habe bei ihnen sogenanntes „Grooming“ betrieben. Im Deutschen wird dieser Begriff verwendet, wenn Erwachsene gezielt Kinder und Jugendliche ansprechen, um an ihnen sexuelle Handlungen auszuüben.

Sexuelle Handlungen an Minderjährigen

Robson erklärte weiter: „Michael hat angefangen, meine Beine und meinen Schritt über der Hose zu berühren. Es ging soweit, dass er Oralsex an mir praktizierte und mir zeigte, wie ich es bei ihm tun sollte.“ Safechuck dagegen berichtete, dass Jackson ihm das Masturbieren gezeigt, ihn mit Zunge geküsst und Oralsex praktiziert habe. Beide behaupten, dass sie damals glücklich darüber waren, dass der Popsänger sie auserwählt hatte. „Von all den Kindern auf der Welt bin ich jetzt hier und Michael hat mich auserwählt. Er sagte auch, dass er das noch nie mit jemand anderem getan hätte.“ Die Jungen hätten sich deshalb auch geliebt gefühlt, Angst oder Unbehagen habe nicht geherrscht.

Missbrauch soll sieben Jahre lang stattgefunden haben

Ankläger Wade Robson fügt aber auch hinzu, dass Michael Jackson ständig Personal und Sicherheitskräfte um sich herum gehabt habe. Letztere hätten angeblich dafür gesorgt, dass der Sänger und der Minderjährige Privatsphäre haben konnten. „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Leute nichts wussten oder sich nicht fragten, was da vor sich ging.“ Der mehrmalige Missbrauch soll bei Robson vom siebten bis 14. Lebensjahr stattgefunden haben. Mit zwölf Jahren habe er sich zunehmend unwohler dabei gefühlt.

2005 hatte Wade Robson im Gerichtsprozess gegen Michael Jackson zugunsten des Sängers ausgesagt. Kläger Gavin Arvizo scheiterte mit seiner Klage. Robson revidierte seine Meinung allerdings später. Jacksons Familie bestreitet die Vorwürfe weiterhin, unterstellt Robson und Safechuck Geldgier und geht mit einer Klage gegen die Ausstrahlung der Dokumentation „Leaving Neverland“ vor. Diese ist für den 3. und 4. März auf dem US-Sender HBO geplant.

Das News-Interview mit Wade Robson und James Safechuck hier ansehen

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