Krawalle in Manchester – Liam Gallaghers Kleidergeschäft „Pretty Green“ zerstört

In der Nacht zum heutigen Mittwoch, dem 10. August, verbreiten sich die Krawalle auch in Manchester. Ein Store des Klamottenlabels "Pretty Green" von Liam Gallagher wurde zerstört und geplündert. Die britischen Independent-Labels kämpfen weiter ums überleben.

Neben London, Liverpool, Birmingham und Bristol haben die Krawalle in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auch Manchester erreicht. Und wieder traf es auch Beteiligte aus dem Musikgeschäft: Ein Store von Liam Gallaghers Kleiderlabel „Pretty Green“ wurde geplündert. Erst im Dezember 2010 wurde dieser eröffnet. Nun wurde bekannt, wer den Store geplündert hat. Ein 28-jähriger hat sich geständig gezeigt. Er hat neben zwei elektrischen Geräten, Kleidung im Wert von 175 Pfund gestohlen. Er wurde zu acht Monaten Haft verurteilt.

Wie gestern bereits berichtet, haben die Krawalle in London auch der britischen Musikindustrie erheblichen Schaden zugefügt. Lagerbestände britischer Independent-Label wurden wegen eines Hallenbrandes zerstört. Größere Firmen wie Beggars Group lagern ihre Bestände in mehreren Hallen, so dass nur ein Teil ihrer Tonträger vernichtet wurde. Kleine Musiklabels (zum Beispiel „BigCat“) hingegen, die diese Halle als einzigen Lagerort nutzten, sind nun vor große wirtschaftliche Herausforderungen gestellt.

Das Label Memphis Industries twitterte: „So all the stock we got left is sitting in our office. Devastated is the word. Thoughts go out to all other PIAS labels too.“ Kurznachrichtendienste unterstützen die betroffenen Labels mit dem Aufruf zu digitalen Plattenkäufen und Spenden.

Kitty Daisy & Lewis posteten auf Twitter: „The complete stock of our label Sunday Best perished in the London riots. Please help keep independent music alive with your continued support.“ Zur Facebook-Seite von Sunday Best geht es hier.

Seit Beginn der Ausschreitungen am Samstag hat die britische Polizei bereits über 1300 Randalierer fest genommen. In Birmingham starben im Zuge der Ausschreitungen drei Menschen, die von einem Auto erfasst wurden. Erst am Dienstag starb ein 26-Jähriger in London – er wurde mit mehreren Schusswunden in einem Auto im Bezirk Croydon gefunden.

Eine Art Reisewarnung nach England haben zehn europäische Staaten, darunter Deutschland, ausgesprochen. Es werde zu „besonderer Vorsicht“ gemahnt.

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