Liebesreigen

Nach Come singt THALIA ZEDEK jetzt lieber im ruhigeren Rahmen

Der Gedanke schoss ihr schon vor Jahren durch den Kopf. Da besuchte Thalia Zedek eine Poetry-Veranstaltung, die ihre Freundin Beth Heinberg am Klavier begleitete. Als Thalia reinkam, spielte Beth zur Begrüßung den Come-Song „Whojumped In My Grave?“. Zedek dachte gleich: „Das klingt ja viel besser so.“

Doch auch Come selbst hatten schon vorm letzten Album „GentlyDown TheStream“{“98) sanft Abschied genommen von jener monströsen wallaftwise, die der Band aus Boston den Respekt von Kurt Cobain und Bob Mould eingebracht hatte. Auch die Kritik hob sie in den Himmel, während es im Alltag laut Zedek „ein Kampf war, Come am Laufen zu halten. Sie war froh, als sich eine Solo-Alternative auf tat Anfangs coverte Zedek nur – „von Louis Armstrong bis Ramones, von Bacharach bis Velvet Underground“.

Doch es gab genug eigenes Material. „Ich habe ja eine Geschichte tumultöser Beziehungen“, lacht Zedek. Dennoch ist es eine Coverversion, die ihre dunkle Romantik auf den Punkt bringt „Erst war ich mir sicher, dass ,Dance Me To The End OfLove‘ außen vor bleiben sollte. Nach der Aufnahme dachte ich nur: Oh Gott, der Leonard-Cohen-Song ist der peppigste auf der Platte!“ Intim, aber nie exhibitionistisch gerät Zedeks (Anti-)Liebes-Reigen. „Bei Come war der Raum einfach nicht da, um sich als Sängerin so zu präsentieren. Allein der Lautstärke wegen.“

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