TV-Tipp! „Loveparade – Die Verhandlung“: Wer ist verantwortlich?

Nach 184 Verhandlungstagen endete der Love-Parade-Prozess am 4. Mai 2020 ohne Urteil. Diese sehenswerte Doku soll offen legen, wie es zu diesem Ergebnis kam.

Der Regisseur und Dokumentarfilmer Dominik Wessely hat den Gerichtsprozess zum Loveparade-Unglück von Anfang an begleitet. Daraus entstand sein Film „Loveparade – Die Verhandlung“.

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Die Doku ist am Mittwoch (15. Juli 2020) um 22:00 Uhr bei Arte zu sehen und am 22. Juli 2020 ab 22.45 Uhr im „Ersten“.

Am 8. Dezember 2017 begann das Verfahren, das klären sollte, wie 2010 bei dem Technofestival in Duisburg 21 Menschen im Gedränge sterben und über 600 wurden verletzt werden konnten. Zudem sollen einige Überlebende aufgrund anhaltender seelischer Belastungen später Selbstmord begangen haben.

Die Opfer kamen aus Deutschland, Australien, China, Spanien, Italien und Holland. Sechs Angestellte der Stadt Duisburg und vier Personen von Seiten des Festival-Veranstalters „Lovepavent“ wurden wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Ein Team aus 32 Anwälten verteidigte sie.

Chronologische Aufarbeitung eines Mega-Prozesses

Der Film soll die juristische Aufarbeitung des Unglücks sowie die Perspektiven und Gefühle vieler Beteiligter offen legen. Die Dokumentation begleitet den umfangreichen und juristisch komplizierten Prozess chronologisch. Immer wieder geht es um die Frage: Wer ist für die Katastrophe verantwortlich? Dabei will der Film weder Partei ergreifen noch moralisieren.

Zu Wort kommen unter anderem Angehörige der Opfer, der vorsitzende Richter Mario Plein, Vertreter der Staatsanwaltschaft und der Gutachter Jürgen Gerlach, welcher detailliert beschreibt, warum das Gelände für das Technofestival nie geeignet war. Dazu sagte Gerlach: „Die Gefahrenlage war von Beginn an hoch.“

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Nach 184 Verhandlungstagen endete das Verfahren am 4. Mai 2020 ohne Urteil. „Loveparade – Die Verhandlung“ will auch erklären, warum es zu diesem Ende gekommen ist und wie sich die Angehörigen der Opfer damit fühlen.

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