Madonna: „Frankreich erinnert mich inzwischen an Nazi-Deutschland“
Madonna beklagt sich in einem Interview über die bitteren Zustände in Frankreich. Ihrer Meinung nach erinnere das Land wegen seiner deutlichen Intoleranz gegenüber Ausländern inzwischen an Nazi-Deutschland.
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Am Freitag (06. März) erscheint nun – nach dem Leak vor einigen Wochen – regulär das neue Album von Madonna, „Rebel Heart“. Nachdem die Sängerin bereits mit einer aufwendigen Bildkampagne über Instagram nichts unversucht ließ, zu provozieren (unter anderem verpasste sie berühmten Persönlichkeiten wie Nelson Mandela oder Martin Luther King denselben Look, in dem sie auf dem Cover posiert), geht sie nun auch analog zum Album-Titel mit kämpferischen Äußerungen in die Offensive.
In einem Interview mit dem französischen Radiosender „Europe 1“ verglich sie die Verhältnisse des heutigen Frankreichs mit denen in Nazi-Deutschland: “Frankreich war einmal ein Land, das andere Hautfarben tolerierte. Künstler wie Josephine Baker, Charlie Parker und viele andere Künstler fanden hier Zuflucht. Es war ein Land, das jeden aufnahm, der sich für die Freiheit einsetzte, gleich welcher Form. Das ist längst vorbei“, schlussfolgerte der Popstar und ergänzte:
„Wir leben in verrückten Zeiten. Es fühlt sich derzeit so an, als wäre Frankreich inzwischen ein wenig wie Nazi-Deutschland. Die große Intoleranz, die überall herrscht, ist wirklich erschreckend. Das ist nicht nur in Frankreich so, sondern in ganz Europa, aber in Frankreich kann man es wirklich nicht übersehen. Vor allem der Antisemitismus ist auf einem traurigen Höhepunkt angekommen.“
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Madonna hatte sich auch nach dem Terroranschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ ebenfalls kämpferisch geäußert und will ihre neuen Songs vor allem auch als politisch verstanden wissen.
Im Gespräch mit rollingstone.com ging sie außerdem auf die teilweise böswilligen Kommentare im Netz über ihr Alter ein und verglich sie mit rassistischen Äußerungen: “Niemand würde bei Instagram heute etwas Negatives über die Hautfarbe oder sexuelle Orientierung einer Person sagen, aber über mein Alter kann sich jeder hämisch äußern, wie er will.“
Die 56-Jährige beklagte, dass die Gesellschaft wenig Mitleid mit gealterten Frauen kennen würde: „Sie verurteilen mich wegen meines Alters. Genau das verstehe ich nicht, denn viele Frauen glauben, dass ihnen mit einem bestimmten Alter kein Respekt mehr entgegengebracht würde. Aber ich will dieses ‚Regel‘ nicht akzeptieren. Ich habe mich nie an Regeln gehalten – und werde es auch jetzt nicht tun.“