Maritimer Monolith

Wieder an Bord.Wolfgang Petersen mit Der Sturm

Er fegte alle Konkurrenten hinweg. Wolfgang Petersens „Der Sturm“ ist der dritte US-Blockbuster dieses Sommers. Aber auch er hielt nicht dem Ansturm von „Scary Movie“ stand, einer vergleichsweise billigen Parodie auf Horrorfilme wie „Scream“, die zudem vom Regisseur mit Verwandten besetzt wurde. „Der Sturm“ und Emmerichs „Patriot“ sollen jeweils geschätzte 140 Millionen Dollar gekostet haben. Während Emmerich 25 Millionen Dollar als Gage für Mel Gibson einkalkulieren musste, dürfte Petersens Warner-Produzent für den Hauptdarsteller gut das doppelte an George Lucas gezahlt haben. Dessen Firma ELM schuf den Hurricane Grace, ein dunkler, grünlich schimmernder, schäumender Monolith, der nach 140 Minuten die Augen der Zuschauer schmerzen lässt „Der Sturm“ basiert auf der authentischen Todesfahrt des Schwertfisch-Trawlers „Andrea Gail“, der im Herbst 1991 mit sechs Männern spurlos in einem sogenannten „perfekten Sturm“ verschwand. Die Fischer aus Gloucester haben Schulden, Scheidungskosten und Alimente zu zahlen. Und Captain Tyne (George Cloony) hat wegen des mageren Fangs seinen Ruf als instinktsicherer Skipper zu verlieren. Also laufen sie noch mal aus, weit raus auf den Atlantik. Die Frauen haben böse Vorahnungen, bangen in der Hafenkneipe, während ihre Männer der tosenden Natur trotzen wollen. Eine sehr amerikanisch gloriose, auch witzige Achterbahnfahrt.

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