Mary J. Blige: „Du musst dafür kämpfen, dich zu lieben“

Die R'n'B-Legende spricht im RS-Interview über die intime Doku „Mary J. Blige's My Life“.

Mit über 100 Millionen verkauften Tonträgern ist Mary J. Blige eine der erfolgreichsten Hip-Hop- und R’n’B-Sängerinnen aller Zeiten. Dabei war der Aufstieg zur Stimme einer jungen schwarzen Generation mehr als unwahrscheinlich. Ihre Geschichte, vom Aufwachsen in einer Sozialwohnung in der New Yorker Vorstadt bis hin zum weltweiten Durchbruch als „Queen of Hip Hop Soul“, erzählt die Dokumentation „Mary J. Blige’s My Life“.

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Zurück an die schmerzhaften Anfänge

Ins Zentrum stellt der Film die Entstehung des 1994 erschienenen „My Life“-Albums. Es ist eine Geschichte von Gewalt, Drogen und Depression, aber auch Musik, Gemeinschaft und Selbstliebe.

Regisseurin Vanessa Roth, die 2008 mit der Dokumentation „Freeheld“ einen Oscar gewann, macht mehr aus dem Film, als nur die Lebens- und Leidensgeschichte einer Musik-Ikone zu zeigen. „Schon bei unserem ersten Treffen wusste ich, dass sie die Richtige ist. Es ging ihr nicht um sich selbst, sondern um die Musik, das Album und die Erfahrungen der Fans“, erzählt Blige im Interview. Ebendiese Erfahrungen der zahlreichen Menschen, die Blige im laufe ihrer Karriere inspirierte, stellt die Doku in den Vordergrund. Dabei meldet sich unter anderem auch Bliges langjähriger Begleiter Sean „Puff Daddy“ Combs zu Wort.

Stimme einer Generation

Anfang der 90er-Jahre war Blige eine der ersten R’n’B-Sängerinnen, die sich in die männlich dominierte Hip-Hop-Szene wagte. Insbesondere Women of Color erlebten mit ihrem Debüt-Album „What’s the 411?“ und der darauffolgenden „My Life“-Platte zum ersten Mal eine popkulturelle Repräsentation. Sängerin Alicia Keys („Empire State of Mind“) berichtet im Film: „Junge Frauen hörten zum ersten Mal, dass es cool ist, du selbst zu sein. Mit deinen Ecken und Kanten. Diese Message hört man selbst heute noch viel zu selten.“ 

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Schließlich überspringt die Dokumentation Bliges langen Karriereweg nach „My Life“ sowie ihre Schauspielkarriere („The Umbrella Academy“, „Mudbound“) und fokussiert sich auf das Wesentliche. Die Message ist damals wie heute ebenso simpel wie bedeutsam: „Die einzige Möglichkeit, dein Leben zu Verändern, ist Selbstliebe.“ Diese zu erreichen, sei eine fortwährende Aufgabe, erzählt Blige im Interview: „Du musst jeden einzelnen Tag dafür kämpfen, dich zu lieben. Das ist es, was ich mein Leben lang getan habe und immer noch tue.“

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