Masters Of War – Bob Dylan

In Green wich Village wusste man, welch mächtige Stimme dem schmächtigen jüdischen Jungen innewohnte, der dort regelmäßig die Folkclubs mit Gitarre und Harmonika heimsuchte. Als aber Bob Dylans zweites Album, „The Freewheelin'“, im Mai 1963 erschien, fuhr auch außerhalb der studentischen Boheme-Zuhörerschaft so manchem der Schreck in die Glieder. Vor allem lag das am dritten Song auf dieser Platte, der wütenden Anklage „Masters Of War“. Zu einem simplen Folkarrangement, das er einem uralten englischen Folksong entlehnt hatte, sagte Dylan so klar wie keiner vor ihm, was Sache ist – um zum Ende des Songs den Adressaten seiner bitteren Klage gar den möglichst baldigen Tod zu wünschen: „And I hope that you die/and your death’li come soon/l will follow your casket/in the pale afternoon/and I’ll waten while you’re lowered/down to your deathbed/and I’ll stand o’er your grave/’til I’m sure that you’re dead“. Das war an Deutlichkeit und Hass nicht zu überbieten und bezog sich, wie Dylan später erläuterte, auf den sogenannten „militärischindustriellen Komplex“ (der Begriff bezeichnet die enge Verflechtung der amerikanischen Wirtschaft mit Regierungsstellen und der US Army). Eine der eindringlichsten Antikriegs-Hymnen der Generation Pop.

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