Matt Costa

Um für sein zweites Album die nötige Inspiration zu bekommen, entwickelte Matt Costa einen ungewöhnlichen Plan. Während er sich für das Debüt noch in einem leeren Raum einschloss und die Ideen wahllos kommen ließ, war der verschlossene Raum diesmal gefüllt – mit lauter Dingen, die in der Kindheit des kalifornischen Songwriters eine Rolle spielten. Die Singles aus dem Plattenschrank des Vaters – Soul und 60s-Pop sollten die musikalische Grundstimmung vorgeben. Eine riesige Pfeife sollte ihn daran erinnern, wie einfach das Leben sein kann. Und ein Foto vom Großvater sollte ihn seiner Herkunft versichern. Eine Rückschau also! Das wäre Plattenboss und Kumpel Jack Johnson wohl schon zu bedeutungsschwanger. „Picasso hat sein Leben lang versucht, in seiner Malerei wieder Kind zu werden. Dahinter steckt ja der Versuch, alles loszulassen und zu der reinsten Form des künstlerischen Ausdrucks zurückzukehren. So was Ähnliches hatte ich mir auch vorgenommen“, sagt Costa.

Man kann den Tiefgang auf „Unfamiliar Faces“ natürlich nicht eins zu eins hören, weil Costa nach wie vor eher leichtgängige Musik macht – manchmal entspannten Songwriter-Folk, manchmal zeitgemäß nachempfundenen 60s-Pop’n’Roll im Sinne Buddy Hollys. „Sicher ist die Platte mein Versuch, mich selbst zu verorten. Alles um einen herum passiert irrsinnig schnell. Man hat viel mehr Möglichkeiten und erlebt die ganze Welt wie im Zeitraffer. Um eine Beziehung zu Menschen und Dingen aufbauen zu können, muss man wissen, wo man ist und wer man ist. Wenn man das schafft, ist dieses Leben eine bereichernde Erfahrung. Wenn nicht, kann es sehr verunsichern.“

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