Mit cooler Band holt Graham Coxon seine neuen Songs zurück in die Garage

MÜNCHEN, KLEINE ELSERHALLE. Fast wäre es der perfekte Auftritt gewesen. Die Band kommt mit kragenlosen Jacketts und Halstüchern auf die Bühne, die Boxen sind bis zum Anschlag aufgedreht, die Gitarren eingestöpselt. Man ist erstaunt von der Coolness, mit der sie die Bühne einnehmen. Doch dann kniet Graham Coxon sich umständlich vor seinem Mikro hin, weil er eine Dose französischen Mineralwassers der Vorband The Features erblickt hat, beginnt einen längeren Monolog über die Pros und Cons von geschmacksfreier Brause und greift schließlich zur selbst mitgebrachten „Red Bull“-Dose. Doch dann geht’s gleich los mit „Spectacular“, und man ahnt schon, dass nun auch die Songs des sauber produzierten „Happiness In Magazines“ garage-ifiziert werden. Übersteuert, laut, druckvoll. Und er spielt sie fast alle. Zwischendurch die B-Seite „Right To Pop!“ und auf Wunsch Mission of Burmas „That’s When I Reach For My Revolver“.

Strahlende Gesichter in der halbvollen Halle. Niemand denkt mehr an früher (Sie wissen schon, Blur und so). „What does ‚Jetzt gleich‘ mean?“, fragt Coxon in die Runde. „Right Now.“ „Oh! I was wondering because they always said it on the telly…“ Näher am „jetzt“ als „jetzt gleich“ war Graham Coxon seit „Song 2“ nicht mehr.

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