Mit zeitlosem Metal und großen Worten wollen die Chicagoer DISTURBED nun endlich die Welt erobern

Dave Draiman hat viel vor. Es kann ja nicht angehen, dass seine Band Disturbed zwei Millionen von ihrem Debüt verkauft hat, aber kein Mensch weiß, wie diese Typen überhaupt aussehen. „Wir wollen so groß werden wie Metallica. Oder eben die U2 des Metal. Wir wollen die Welt erobern, nicht weniger.“ Große Worte, aber das zweite Album, „Believe“, hat das Zeug dazu. Dass Disturbed schon bei ihrer Gründung vor fünf Jahren nicht ins Nu-Metal-Schema passten, kommt ihnen jetzt zugute – sie klingen einfach zeitlos. Lange wurde Heavy Metal nicht mehr so überzeugend gespielt – so präzise und kraftvoll und doch nicht prollig.

Dass ausgerechnet Manowarsjoey DeMaio dem Quartett zum ersten Plattenvertrag verhalt, merkt man – ein Glück! – nicht. Die Geistesverwandtschaft wird erst deutlich, wenn Draiman von seinen Fans als „brothers and sisters“ spricht und voller Pathos sagt: „Disturbed sind für mich Fluch und Segen zugleich. Ich habe mit all meinem Blut und meinem Schweiß dafür gekämpft, dass aus dieser Band etwas wird.“ Ansonsten keine Anzeichen von alter Metal-Ideologie, im Gegenteil. Wenn Drainman von Spiritualität und Glauben und Zusammengehörigkeitsgefühl der großen weiten Welt philosophiert, meint man fast, Ed Kowalczyk von Live zu hören. Bloß, dass der keine Riesen-Piercings am Kinn hängen hat.

David Draiman ist Metal, keine Frage. Er liebt Black Sabbath, Iron Maiden und Judas Priest Er weiß, dass viele das albern finden. „Aber die haben es nicht verstanden. Bei diesen Bands geht es um Hoffnung und Selbstsicherheit und darum, einzustehen für das, worum man glaubt.“

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