Morningwood

Der Gründungsmythos des New Yorker Duos Morningwood geht so: Bassist Pedro Yanowitz und Sängerin Chantel Ciaret lernen sich auf einer Party von Sean Lennon kennen, als Claret dem Geburtstagskind zu später Stunde ein Ständchen bringt. Der Gesang geht Yanowitz ans Herz, und noch am Abend wird die gemeinsame Sache beschlossen.

Eine typische New Yorker Geschichte sei das, sagt Claret, weil in New York City „irgendwie immer alles aus einem bestimmten Grund zu passieren scheint“. Kismet ist ein anderer Begriff dafür – ein sehr weiches Wort für den harten Sex, die paarungswillige Lyrik und den Schnutengesang auf dem selbstbetitelten Debüt von Morningwood. Die Musik ist eine Rock-Revue mit viel Glam-Punk. New-Wave-Chic und ein bisschen Trash -Blondie mit Bullenhörnern, AC/DC im Kostümverleih. Immerhin: Zwei, drei Lieder gelingen und kommen hier und da im Radio schon gut an. „Wir haben vieles probiert, bis wir unseren Sound hatten“, erklärt Claret. „Es ist nicht so. dass wir so klingen müssen. Wir wollen so klingen.“ Claret erzählt enthusiastisch, weil das hier ihr erstes Mal ist. Eigentlich ist die 23-Jährige Studentin an der Filmhochschule, ohne Lennons Geburtstag wäre aus dem Singen wohl nichts geworden. Yanowitz dagegen kennt sich aus. spielte schon bei den Wallflowers und weiß, was er tut. „Wenn du die Platte kennst, kennst du nur die Hälfte von uns“, spielt Claret auf die sicher sehr erotisch aufgeblasenen Live-Shows an. „Auf der Bühne fallen alle Schranken. Klar hat das mit sexueller Energie zu tun. Aber hat Rockmusik das nicht immer?“ Ja. schon, aber. (schlü)

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