Musik und Symbole: Die Antrittsfeiern des neuen US-Präsidenten

Seit Dienstag ist Barack Obama der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Seit Sonntag hatten in Washington D.C. insgesamt zehn offizielle Antrittsfeiern stattgefunden - immer begleitet von der Symbolkraft der Musik.

Am Dienstagabend fand Barack Obamas erster offizieller Tanz mit seiner Frau Michelle als neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika auf dem Neighborhood Ball statt. Dazu sang Beyoncé Knowles mit Tränen in den Augen „At Last“ von Glenn Miller. Dessen Symbolkraft hätte Obama nicht besser wählen können: Er steht für das Ende der Bush-Ära, für den ersten afro-amerikanischen Präsidenten und somit einen Wendepunkt in der Geschichte der USA.

Ebenso symbolträchtig waren alle Antrittsfeiern zu Ehren des neuen Präsidenten. Das begann schon mit der Eröffnungsfeier, die am Lincoln Memorial stattfand –an eben der Stelle, an der Martin Luther King 1963 seine berühmte „I Have A Dream“-Rede hielt. Und zog sich durch die Auftritte der Künstler, die zu Ehren Obamas nach Washington kamen. Ob Aretha Franklin „My Country, ‚Tis Of Thee“ sang, Bruce Springsteen „The Rising“ oder Mariah Carey „Hero“ – überall war der Wahlslogan Obamas spürbar. „Change you can believe in“.

Besonders deutlich wird hier der Unterschied zu George W. Bushs Antrittsfeiern. Da viele Künstler aufgrund politischer Differenzen nicht auftreten wollten, blieb Bush nur eine magere Auswahl: Wayne Newton, das Country-Duo Brooks & Dunn oder Ricky Martin (der sich während des Irak-Krieges empört gegen Bush wandte). Obama hatte wohl eher das Problem, dass zu viele Stars sich darum rissen, während der Antrittsfeiern auf der Bühne stehen zu dürfen.

Aber schließlich gab es für jede Altersgruppe und Gelegenheit eine Feier und einige Stars widmeten Obama dabei erneut einen Song. So performte Jay-Z zum ersten Mal sein „History“ auf dem Neigborhood Ball, er trat ebenfalls an einem Konzert im Warner Theater auf. Dort war auch Rapper Young Jeezy mit „My President Is Black“ vertreten.

Auf dem Youth Ball zollte Kanye West dem neuen Präsidenten mit einer abgeänderten Version von „Heartless“ Tribut: „From miles around they came to see him speak/The story that he told/to save a country that’s so blue/that they thought had lost its soul/the American dream come true tonight“. (Sie kamen von überall her um ihn reden zu hören, der Geschichte, die er erzählte, zu lauschen, mit der er ein von Trauer erfülltes Land retten will, vom dem sie glaubten, es habe seine Seele verloren. Heute Nacht wird der amerikanische Traum Wirklichkeit.)

Es gab sogar einen Kids Ball, auf dem Teenie-Stars wie die Jonas Brothers, Demi Lovato oder Miley Cyrus auftraten. Letztere wandte sich während ihres Auftrittes an die beiden Obama-Töchter Sasha und Malia, die in der ersten Reihe standen: „Ihr müsst so unglaublich stolz auf euren Vater sein, genau wie ich“. Ein wenig Eigenwerbung wird ja noch erlaubt sein.

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