N.W.A. – Straight Outta Compton

HipHop fing als harmlose Nachbarschaftsbeschäftigung von Bewohnern in unterprivilegierten Vierteln New Yorks an. Dann ließen N.W.A. 1988 ihr Debütalbum vom Stapel, und plötzlich erhielt ein ganzes Genre den Charakter einer Kriegserklärung. Die Jungs aus L.A. nahmen kein Blatt vor den Mund und rebellierten gegen alles, was ihnen in die Quere kam. Im Titeltrack, „Gangsta Gangsta“ und natürlich in „Fuck Tha Police“ beschreiben N.W.A. ihre Welt – die keiner kennen will. Eine Welt, in der sich Drogengangs erbitterte Kämpfe liefern und die Ordnungsmacht den Schwanz einzieht. Dem Blitzstart folgte aber schon recht bald das Chaos. Rapper Ice Cube ging im Streit und begann eine erfolgreiche Solokarriere, Dr. Dre machte es ihm noch erfolgreicher nach, und Eazy-E blieb auf der Strecke. An der Wichtigkeit dieses Albums änderte das alles nichts. Eine ganze Schar von Epigonen radikahsierte seitdem den Anti-Establishment-Gedanken von N.W.A. bis ins Unermessliche. Die hatten sich aufgespielt wie redegewandte Gangster mit Knarren und Kurtisanen im Arm, in einem fort gerüpelt und das sonnige Los Angeles zum zweiten HipHop-Epizentrum in den USA gemacht.

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