Natty Dread – Bob Marley & The Wailers

Die vielleicht beste Platte, die der Gottvater des Reggae in seinem kurzen Leben veröffentlicht hat. Nicht zuvor und wohl auch nicht danach hatte er seine Mission, seine Vision so klar und vollendet poetisch, so musikalisch perfekt, so überzeugend und für die weltweite Post-Hippie-Gemeinde so faszinierend attraktiv auf Albumlänge gebannt. Sein Roots Reggae war nun popkompatibel, angereichert mit Saxophon, Hammondorgel und elektrischen Gitarren, und seine Lyrics, egal ob in programmatischen Rasta-Manifesten wie „Lively Up Yourself“ und „Rebel Music“ oder einfühlsamen Ghetto-Studien wie „No Woman No Cry“, besaßen ohnehin längst evangelistische Kraft. „Natty Dread“ wurde für Marley, der sich gerade von den Wailers-Mitbegründern Bunny Livingstone und Peter Tosh getrennt und statt ihrer die dreiköpfige Gesangsgruppe I-Threes, inklusive Gemahlin Rita Marley, engagiert hatte, zum Meilenstein: Spätestens jetzt war er der erste globale Superstar, den die Dritte Welt hervorgebracht hatte. Sein Kreuzzug für Jah konnte beginnen.

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