Neo-Nazi-Musiker versuchen verstärkt mit Rechts-Rap erfolgreich zu sein

Im vergangenen Jahr wurden 80 Aufnahmen von Musikern wegen rechtsextremer Inhalte als jugendgefährdend eingestuft.

Kaum einem aufmerksamen Menschen dürfte in den vergangenen Monaten entgangen sein, dass die rechte Kulturszene in Deutschland mehr Aufmerksamkeit bekommen hat als in den Jahren zuvor. Das liegt gewiss auch an extremistischen Anschlägen wie dem in Halle und einer intensiven Diskussion um den gesellschaftlichen Einfluss der rechtspopulistischen AfD in Deutschland.

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Nun wurde bekannt, dass 2019 eine Rekordzahl von Tonträgern der rechtsextremen Szene von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wegen wegen Verherrlichung oder Verharmlosung von Nationalsozialismus und Krieg sowie Anreizen zu Rassismus und Antisemitismus auf den Index gesetzt wurde. Das berichtet die Neue Berliner Redaktionsgesellschaft.

Jugendliche im Visier

Insgesamt stufte die Prüfstelle 80 Aufnahmen als jugendgefährdend ein. Ein Jahr zuvor waren es noch 69 Tonträger. Die rechtsextreme Szene versuche verstärkt, über Musik in der Jugendkulturszene anzudocken, heißt es in einer Interpretation der Zahlen durch die Bundesregierung laut Zeitungsbericht. Etwa 150 Bands und 60 Musiker(innen) werden in diesem Zusammenhang genannt und beobachtet.

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Inzwischen suchen sich die rechtsextremen Protagonisten auch musikalische Genres, die bisher nicht mit neonazistischen Inhalten kontaminiert waren. Vor allem im HipHop gibt es einen kleinen Boom von rassistischen und volksverhetzenden Songs, die ihren Weg im Internet auch schnell zu Menschen finden, die bislang kaum Zugang zu der Szene hatten.

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