Neu im Plattenregal

Hier nun wie jede Woche der virtuelle Einkaufszettel für den wöchentlichen Gang zum Neuheitenregal, dargereicht mit Videos, Rezensionen, Albenstreams und was das Netz so hergibt. Heute mit: Edwyn Collins, Erdmöbel, Manic Street Preachers, OMD u. a.

Black Mountain – „Wilderness Heart“
Die Kurzrezi lässt sich zwar erst in unseren „Quickies“ in der Oktoberausgabe nachlesen, aber da das neue Album von Black Mountain ab heute in den Regalen steht, macht’s doch mehr Sinn, sie hier schon „abzudrucken“: „Black Mountain vermengen auch diesmal Led Zep, Pink Floyd und Deep Purple. Manches ist oberflächlich, aber immerhin sind die Zitate nicht zementschwer, sondern humorvoll und ungeniert. Dazu bringt eine Sängerin der Männermusik Sinnlichkeit bei.“ Zweieinhalb Sterne vergaben die Kollegen dazu. Das Album gibt es momentan hier im Stream. Hier noch der aktuelle Clip zum so passend betitelten „Hair Song“:

Edwyn Collins – „Losing Sleep“
Maik Brüggemeyer schrieb in seiner ausführlichen Rezension in unserer aktuellen Magazinausgabe: „Das Titelstück seines ersten während der Rekonvaleszenz entstandenen Albums, hat alles, was einen tollen Popsong ausmacht, Soul und Groove, Schmiss und Schmelz, Geist und Selbstironie, große Tragik und kleine Komik“. Ob das für den Rest des Albums gilt, kann nun jeder selbst rausfinden. Kollege Brüggemeyer kommt jedenfalls zu dem Schluss: „Das Comeback des großen britischen Songschreibers wird zu sehr von illustren Kollegen fremdbestimmt.“ Wer damit gemeint ist? Die Mitglieder von Franz Ferdinand, The Magic Numbers, The Drums, Sex Pistols, Aztec Camera und den Cribs, die mitgewirkt haben. Hier der aktuelle Clip zum Titelsong:

Chief – „Modern Rituals“
Unser Rezensent Frédéric Schwilden attestiert in seiner Rezension Stilsicherheit, moniert aber zugleich, dass die Kalifornier noch ein wenig zu verhalten agieren. Sein Fazit: „So verhält es sich auch zeitweise mit den Stücken des bärtigen Quartetts; es fällt ob des homogenen Klangbildes doch schwer, Alleinstellungsmerkmale der einzelnen Songs auszumachen. Dennoch bringen die grundsolide Rock-Nummer ‚Nothing’s Wrong‘ oder Stücke wie das mit einem nervösen Schlagzeug beginnende ‚Night And Day‘ genügend Abwechslung, um dann doch einmal stehen zu bleiben.“ Die vollständige Rezension gibt’s hier bereits online. In der nächsten Woche gibt’s ein Interview mit den Herren samt Verlosung einer limitieren 7-Inch. Hier eine schöne Live-Session der Band:

Erdmöbel – „Krokus“
Wir schrieben ja heute schon drüber. Und erwähnten auch da bereits, dass Joachim Hentschel in seiner Rezension voll des Lobes war und satte viereinhalb Sterne vergab (hier die Rezension lesen). Auch, dass es eine ausführliche Story von Maik Brüggemeyer in der aktuellen Ausgabe gab, erwähnten wird. Deshalb: Genug der Worte. Hier vielleicht noch das Making of der Platte:

Paul Heaton – „Acid Country“
Der ehemalige Frontmann von The Beautiful South und Stimme der Housemartins bringt heimlich, still und leise ein Album auf den Markt, auf dem er diesmal zu countryinfizierten Klängen grantelt. Folgerichtig heißt das Ganze: „Acid Country“. Die BBC schrieb in einer Rezension auf ihrer Website: „Heaton clearly still has creative fires in his northern beer belly. While Acid Country never matches the heights of The Beautiful South’s output, it has just enough ebullience within to make this a decent stop gap before what will hopefully be a full-scale return to form.“ Hier der Titelsong (bei der Sally Ellyson von der U.S. Indie-Folkrockband Hem mitsingt) im Stream:

Hundred In The Hands – s/t
Eines der jüngeren Signings des renommierten Elektrolabels „Warp“. Das Debüt Album schafft einen guten Spagat zischen knurrigen Electrosounds und harmonischen Pop. Momentan kann man es hier komplett im Stream hören. Hier noch der aktuelle Clip:

John Legend & The Roots – „Wake Up!“
Der Soulsänger John Legend hat sich mit den Roots zusammengeschlossen und ein politisch motiviertes Coveralbum eingespielt. Wie das klingt, kann man hier in voller Länge nachhören. Hier noch eine Studio-Live-Performance von „Hard Times“

Manic Street Preachers – „Postcards From A Young Man“
Was ist denn da in unseren Rezensenten Frank Lähnemann gefahren? In seiner ausführlichen Rezension – nachzulesen in der kommenden Ausgabe – hört sich seine Einleitung ja schon fast hymnisch an: „Mehr Streicher, mehr Chöre, mehr Refrains. Mehr Gitarren, mehr Gitarrensoli, mehr Slash. Mehr Manics. Mehr mehr. Das hat die Welt seit ‚Radio Gaga‘ nicht mehr gesehen und gehört. Die drei Musketiere aus dem walisischen Blackwood haben ein Monstrum geschaffen, ein Monument, das für einen Moment alles erstarren lässt. Es ist ihr zehntes Album, und es mutet an wie ihr Vermächtnis.“ Die Single gab’s ja bereits vorab, samt Sex, Schach & Rock’n’Roll-Video:

OMD – „History Of Modern“
Eigentlich eine treffende Feststellung, die McCluskey da in der neuen Single von Orchestral Manoeuvres In The Dark macht: „If You Want It“ (Videoclip siehe unten). Fakt ist: OMD sind nach 14 Jahren ohne neue Musik zurück und wuchten automatisch die Frage in die Rezeption ihrer neuen Songs: Können sie’s noch? Die Pionierrolle in Sachen elektronischer Musik, die sie damals hatten, werden sie natürlich nicht mehr einnehmen können – da ist das Jungvolk längst weiter. Dennoch setzen OMD konsequent auf ihre alten Stärken, ohne angestaubt zu klingen. Ab nächster Woche werden OMD auf einer kleinen Tour mit Autogrammstunden und Listening Sessions zu sehen sein. Am 22.09. geht es los: Die Daten findet man auf www.omd.uk.com.

Santana – „Guitar Heaven – The Greatest Guitar Classics Of All Time“
Unser Rezensent Max Gösche ist „not convinced“, dass „Guitar Heaven“ wirklich im selbigen anzufinden ist vergibt zwei Sterne für Santanas Coveralbum. In der „Quickies“-Rubrik der kommenden Ausgabe konstatiert er: „Und noch eine All Star-Reprise, diesmal mit so illustren Gästen wie Chris Cornell, Gavin Rossdale und Joe Cocker. Das rockt (!) natürlich (‚Whole Lotta Love‘) oder zerschmilzt in geölter Esoterik (‚While My Guitar Gently Wheeps‘).“ Hier eine Kurzdoku über die Entstehung des Albums:

V.A. – „Ninja Tune XX – 20 Years of Beats & Pieces“
Jürgen Ziemer vergibt in seiner „Beats“-Kolumne viereinhalb Sterne und schreibt: „Das von dem britischen Duo Coldcut gegründete Label präsentiert seit 20 Jahren einen eklektischen Mix aus Hip-Hop, Jazz und allerlei Pop-Ansätzen. Besonders viel gemein haben Künstler wie Roots Manuva, Cinematic Orchestra, Jaga Jazzist, Daedelus oder Speech Debelle nicht – außer dem durchweg hohen Qualitätslevel. Das beweisen die beiden Doppel-CDs mit Jubiläums-Remixes ebenso wie die Limited-Edition-Box mit sechs CDs, sechs Singles und einem Buch. Ein Stück Musikgeschichte.“ Das Label feiert seinen Geburtstag übrigens am Wochenende um den 24. und 25.09. in Berlin. Infos darüber gibt es auf www.ninjatunexx.com. Und wer ein paar Songs for free haben will, der wird hier fündig. In der kommenden Woche gibt’s auf www.rollingstone übrigens eine Verlosung des hier so hoch gelobten Samplers.

Brian Wilson – „Reimagines Gershwin“
Den Strand hat Brian Wilson lange hinter sich gelassen, nun begibt er sich an den Ursprung des Popsongs. So erklärte er auf die Frage, warum er die Songs der Gebrüder Gershwin neu vertonen wolle: „Neben Irving Berlin hat George Gershwin eigentlich den Popsong erfunden, aber das ist nicht alles. Er hatte eine spezielle Gabe für gute Melodien, an die niemand anders heranreicht. Trotzdem ist seine Musik zeitlos und immer ansprechend. Dieses ist das spirituellste Projekt, an dem ich je gearbeitet habe.“ Unser Rezensent Max Gösche schreib in der kommenden Ausgabe: „Reimagines Gershwin“ ist eine Erinnerungsschau geworden, nicht ohne Sentiment freilich, aber mit Vision und Leidenschaft umgesetzt. Wenn sich Wilson austoben darf, Chöre in unnachahmlicher Beach-Boys-Tradition in die Höhe schraubt und dem Original noch etwas hinzufügen kann, ist er ganz bei sich selbst. Aus dem unvollendeten Gershwin-Stück ‚The Like In I Love You‘ macht er ein himmlisches Stück Pop, wie es ihm zuletzt nur auf ‚Orange Crate Art‘ gelang.“ Die vollständige Rezi kann man in der kommenden Oktoberausgabe nachlesen. Hier noch ein aufschlussreiches Making of des Albums:

Zusammengestellt von Daniel Koch

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