Neue Studie belegt: Die Beatles waren doch nicht so wichtig für die Popmusik

Eine groß angelegte Analyse der US-Charts zwischen 1960 und 2010 soll angeblich beweisen, dass die Beatles und die Rolling Stones doch nicht so wichtig für die Musikwelt waren, wie man allgemein glaubt.

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Eine neue Londoner Studie will herausgefunden haben, dass die Beatles und die Rolling Stones doch nicht so wichtig und „revolutionär“ waren, wie es einem Popkritiker immer weismachen wollen.

Die Studie, die unlängst im Royal Society Open Science journal veröffentlicht wurde, untersuchte anhand der US-Amerikanischen Charts zwischen 1960 und 2010 das Auftauchen und die Dauer verschiedener musikalischer Trends und Kompositionsmuster wie Klangfarben oder Akkordwechsel. Demnach habe die sogenannte British-Invasion der 60er Jahre nicht viel neues in die (US-) Musikwelt gebracht, die Beatles und die Rolling Stones hätten keine Pioniertaten geleistet sondern eher auf vorhandenen Strukturen aufgebaut.

Dagegen will das Forscherteam in seiner Datenanalyse drei große „revolutionäre“ Jahre ausgemacht haben: 1964, 1983 und 1991. Letzteres sei besonders signifikant gewesen, da das vermehrte Charts-Aufkommen des HipHop auf die Musikwelt tatsächlich umwälzend gewirkt haben soll.

Professor Mike Brocken, der in Liverpool einen Master-Studiengang über die Beatles anbietet, wies auf die wissenschaftliche Kurzsichtigkeit der Datenanalyse hin: „Populäre Musik kann nicht auf diesem Weg ‚gemessen‘ werden – was ist mit der Rezeption, der Volkswirtschaft und Subkulturen? Mein erster Instinkt ist, jegliche Studie zu hinterfragen, die sich auf die gefürchtete Datenanalyse beruft.“

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